Geschenktipps aus der SZ.de-Redaktion:Schöner schenken

Jetzt ist es schon wieder ziemlich knapp. Sie haben keine Lust, sich in den kommenden Tagen noch durch endlose Regale zu quälen? Dann verschenken Sie zu Weihnachten doch einfach unsere Buch-, CD- und DVD-Tipps.

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Jetzt ist es schon wieder ziemlich knapp. Sie haben keine Lust, sich in den nächsten Tagen noch durch endlose Regale zu quälen? Dann schenken Sie zu Weihnachten doch einfach unsere Buch-, CD- und DVD-Tipps.

Chris Helten von jetzt.de empfiehlt das Buch

"Die Abenteuer meines ehemaligen Bankberaters" von Tilman Rammstedt

Worum geht's? Natürlich um die Abenteuer von Rammstedts Bankberater. Leider ist der alles andere als ein Actionheld, seine Situation aber völlig ausweglos - so ausweglos, dass nur der Großmeister der ausweglosen Situationen die Geschichte retten kann: Bruce Willis. Also bittet Rammstedt ihn per Mail um Hilfe ("Sehr geehrter Herr Willis,..."), erst höflich, dann fordernd, mitunter drohend - denn Willis will einfach nicht antworten. Der Roman besteht zu großen Teilen aus diesem Mailbombardement. Eine gewagte Form, aber in Kombination mit Rammstedts Hang zum Einfallsreichtum und seiner lakonischen Schreibweise ist das einfach nur großartig.

Wer freut sich darüber? Freunde des Absurden und Menschen, die auch über "Stirb langsam" lachen können.

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Irene Helmes aus dem Ressort Kultur und Medien empfiehlt die CD

"In Our Heads" von Hot Chip

Wie klingt's? Schon der erste Song "Motion Sickness" zeigt, was Hot Chip in unseren Köpfen auslösen wollen: Glücksgefühle. "In Our Heads", das fünfte Album der Londoner, wirbelt Elektro, Pop, ein bisschen Kitsch, ein wenig Hektik und viel Fantasie durcheinander. Wunderschön - sei's im Sommer im Auto auf einer Küstenstraße oder im Winter im Wohnzimmer, immer sehr laut und jedes Mal auf neue Art erfreulich.

Wer freut sich darüber? Jeder, der sich das Leben gerne durch Musik ein bisschen schöner machen lässt und schon Vorgängersongs wie "Alley Cats" geliebt hat.

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Matthias Kolb, freier Korrespondent in Washington, empfiehlt das Buch

"Arme Milliardäre" von Thomas Frank

Worum geht's? Der Gründer des Kulturmagazins The Baffler zeichnet den Aufstieg der Tea Party nach und erklärt, wie es Amerikas Konservativen gelungen ist, die Finanzkrise umzudeuten. Demnach wurde das Desaster nicht durch fehlende Kontrollen ausgelöst, der Kapitalismus wurde vielmehr durch zu viele Auflagen behindert (ein Interview mit dem Autor findet sich hier).

Wer freut sich darüber? Jeder, der verstehen will, weshalb Kompromisse in der US-Politik so selten sind - und jeder, der bissige Polemik mag.

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Carolin Gasteiger aus dem Ressort Kultur und Medien empfiehlt das Buch

"Die Geister, die uns folgen" von Janine di Giovanni

Worum geht's? "Angst vor dem Krieg hatte ich nicht, aber vor Cocktailpartys in London, vor New Yorker Büros und davor, mich um mein Bankkonto zu kümmern." Janine di Giovanni berichtet als Kriegsreporterin aus dem belagerten Sarajevo, irrt in Splitterschutzweste und Helm durch den Kugelhagel und das nicht zum ersten Mal. Di Giovanni liebt ihren Beruf. Dann verliebt sie sich in einen französischen Kameramann - und die beiden wollen sich in Paris niederlassen. Ohne Belagerung, ohne Bomben und ohne Splitterschutzwesten. Das soll sie auf eine harte Probe stellen. Di Giovannis Memoiren sind als "Eine wahre Geschichte von Liebe und Krieg" untertitelt. Was nach Kitsch klingt, ist eine durchaus ergreifende Geschichte. Di Giovanni schildert eindrücklich, wie sie zwischen Krieg und dem normalen Leben hin- und herschwankt. Und wie sie bis zuletzt um ihre große Liebe kämpft. Ein tolles Buch, weil es so aufrichtig ist.

Wer freut sich darüber: Nicht nur Journalisten, sondern alle, die gerne einen Blick hinter die Kulissen werfen und wissen wollen, wie es Kriegs- und Krisenreportern wirklich geht.

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Daniel Wüllner aus dem Social Media Team empfiehlt die CD

"Silver and Gold" von Sufjan Stevens

Wie klingt's? Das Weihnachtsalbum des Jahres kommt 2012 weder vom butterweichen Michael Bublé noch vom kratzigen Rod Stewart, sondern von Sufjan Stevens. Der gebürtige Detroiter hat bereits zwei amerikanische Bundesstaaten ("Illinois" und "Michigan") und eine New Yorker Autobahn ("The Brooklyn-Queens Expressway") besungen. Auf seiner zweiten Weihnachts-CD-Box mit dem Titel "Silver and Gold" beweist Stevens, dass man dem traditionellen Liedgut Weihnachtens nicht entkommen kann, es auch gar nicht muss. Er macht keinen Hehl daraus, dass die Musik "kind of cheesy" ist und stimmt im gleichen Atemzug "Stille Nacht" an. Stevens nimmt sich der Klassiker liebevoll an, interpretiert sie mit seinen experimentalen Klängen neu, ohne dass sie dabei auch nur einen Funken ihrer Besinnlichkeit einbüßen.

Wer freut sich darüber? Über "Silver and Gold" wird sich die ganze Familie freuen: Während Großvater versucht, jedes einzelne Instrument bei "Jingle Bells" zu erkennen, bastelt Mutter den mitgelieferten Weihnachtsstern zusammen und die Teenager trällern auch lange nach der Bescherung noch den abgedrehten "Christmas Unicorn"-Song. Doch wenn Sufjan Stevens mit "We Wish You a Merry Christmas" loslegt, dann stimmt die ganze Familie mit ein.

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Tobias Dorfer, Editorial SEO, empfiehlt das Buch

"1913 - Der Sommer des Jahrhunderts" von Florian Illies

Worum geht's? Hätte die Bunte 1913 schon existiert, das Jahr wäre ein Volksfest für den People-Journalismus gewesen. Inzestphantasien, eine Adlige zwischen zwei bekannten Männern, Intrigen, Eifersüchteleien, offen formulierte Gerüchte um die angebliche Homosexualität eines Literaten, Drogen und so weiter und so weiter - semiwichtige Geschichten aus dem Boulevard der Schönen und Berühmten gab es schon vor 100 Jahren. Und Florian Illies, der Autor, in dessen "Generation Golf" sich einst Heerscharen von Lesern wiederfanden, hat sie in seinem wunderbaren Buch "1913" aufgeschrieben.

Geschichte also. Die Chronik eines Jahres vom 1. Januar bis zum 31. Dezember. Klingt trocken? Ist es nicht. Das Buch ist gut. Und absolut lesenswert (hier eine Rezension von SZ-Autor Gustav Seibt). Man fröstelt mit dem kranken Rilke und leidet mit Thomas Mann, schaut Adolf Hitler beim Malen im Männerwohnheim zu, liegt bei Sigmund Freud auf der Couch und erfährt, wie diese Charaktere miteinander, gegeneinander - und häufig auch aneinander vorbei - gelebt haben.

Wer freut sich darüber? Burnoutgefährdete Gymnasiallehrer, deren Geschichtsgrundkurs in den kollektiven Winterschlaf gefallen ist, Freunde von "Unnützes Wissen" in Neon und alle, die in der Gala den Geschichtsteil vermissen.

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Paul Katzenberger aus dem Ressort Kultur und Medien empfiehlt die DVD

"Nader und Simin - eine Trennung"

Worum geht's? Wie ist das Leben im Iran wirklich? Wer noch nicht dort war, kann es nur erahnen. Wobei es schwer ist, bei der laufend schlechten Presse keine Vorurteile zu entwickeln. Wer den Ausnahmefilm "Nader und Simin - eine Trennung" von Asghar Farhadi gesehen hat, der hat zumindest das Gefühl, dass ihm ein Stück iranische Realität sehr eindrucksvoll vor Augen geführt wurde. Und die ist doch anders, als man so denkt. Die Geschichte ist eigentlich ganz einfach: Nader und Simin gehören der Mittelschicht an, sind seit 14 Jahren verheiratet und leben mit ihrer Tochter Termeh in Teheran. Da ergibt sich die Chance, das Land zu verlassen, was Simin unbedingt anstrebt, doch Nader will seinen dementen Vater nicht zurücklassen. Er würde die Frau alleine ziehen lassen, doch die will nicht ohne die Tochter gehen. Aus diesem Dilemma spinnt Farhadi ein atemberaubend dicht erzähltes Familiendrama um die unzähligen kleinen Hürden, die das Leben im Iran beschwerlich machen: Geld- und Zeitnot sowie Probleme des traditionellen Rollenverständnisses, das die Figuren schon im Alltag zerrüttet, bevor sie mit den autoritären Seiten des Ayatollah-Staats überhaupt konfrontiert sind.

Wer freut sich darüber? Wer ein besseres Verständnis für diesen Teil der Welt bekommen will, für den ist der Film ein Gewinn. Hauptdarstellerin Leila Hatami beteuert, der Film stelle die Verhältnisse besonders realistisch dar.

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Lena Jakat aus dem Ressort Panorama, Leben & Stil empfiehlt die CD

"Port of Morrow" von The Shins

Wie klingt's? Schon acht Jahre ist es her, dass Natalie Portman im Film Garden State Zach Braff ihre Kopfhörer gereicht und proklamiert hat: "Diese Band wird dein Leben verändern." Der Song: "New Slang". Und Portman hat recht behalten: Die Popmusik der Shins ist seither auch aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Mit "Port of Morrow" hat die Indie-Band aus Albuquerque ihr viertes Studioalbum herausgebracht. Eine musikalische Badewanne, ein Album zum Entspannen, zum Gedanken Nachhängen und Träumen. Durchaus geräumig, aber nicht so tief, dass man Angst haben muss, zu ertrinken.

Wer freut sich darüber? Hipster, die mit Musik entspannen wollen. Und alle anderen, die ab und zu eine Pause brauchen.

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Saskia Aleythe aus dem Ressort Sport empfiehlt die DVD

"Cheyenne - This must be the place"

Worum geht's? Um einen gealterten Rockstar, der nicht nur optisch (lange Haare, Lippenstift, Kajal) im alten Leben hängen geblieben ist. Er ist chronisch gelangweilt und depressiv wie seine früheren Songs. Doch als sein Vater stirbt, bricht er aus seinem kindlichen Dasein aus. Er macht sich auf, einen Nazi zu suchen, der seinen Vater gequält hat. Bei alldem bleibt er ein freundlicher und unaufdringlicher Geist und überrascht mal mit witzigen, mal mit traurigen Wahrheiten.

Wer freut sich darüber? Alle, die Sean Penn mit Rockermattte im leeren Pool Pelota spielen sehen wollen. Fans von Roadmovies, Situationskomik oder drolligen Anti-Helden. Auch die Freunde eindrucksvoller Bilder kommen auf ihre Kosten - dank der Kameraführung durch Luca Bigazzi.

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Matthias Kolb, freier Korrespondent in Washington, empfiehlt die DVD

"Inside Job"

Worum geht's? Regisseur Charles Ferguson zeichnet in seinem Dokumentarfilm nach, wie ein zu enges Geflecht aus gierigen Bankern, ahnungslosen Politikern und angeblich unabhängigen Wissenschaftlern 2007/2008 die globale Finanzkrise auslöste. Selten haben sich Experten in Interviews stärker selbst entlarvt. Der Film erschien schon 2010, doch mit den Folgen der Krise kämpft die Welt noch heute.

Wer freut sich darüber? Jeder, der das Gefühl hat, nicht genau zu wissen, wieso Lehman Brothers eigentlich pleite ging und Regierungen in aller Welt Banken retten mussten. Und auch wer denkt, dass er Bescheid weiß, lernt noch dazu. Versprochen!

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Barbara Vorsamer, stellvertretende Chefin vom Dienst, empfiehlt das Buch 

"Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" von Jonas Jonasson

Worum geht's? Allan Karlsson wird 100 Jahre alt, hat aber so gar keine Lust, sich von Schwester Alice und dem Bürgermeister feiern zu lassen. Deswegen flieht er kurzerhand aus dem Altersheim, stiehlt am Bahnhof einen Koffer und bricht auf ins Ungewisse - ein Elefant und eine Leiche spielen bei diesem Road Trip auch noch eine Rolle. Unterbrochen wird die Schilderung der chaotischen Flucht durch Rückblenden auf Allan Karlssons bewegtes Leben, der als Sprengstoffexperte mehr als einmal den Lauf der Welt beeinflusst hat. Ganz aus Versehen natürlich. Jonas Jonasson erzählt in einer witzigen und anrührenden Sprache eine durch und durch absurde Geschichte, die nichtsdestotrotz einer inneren Logik folgt und den Leser zum Schmunzeln bringt.

Wer freut sich darüber? Jeder, der in Geschichte nicht nur auf den Heftrand gerkritzelt hat. Denn um Jonas Jonassons Interpretation der Weltgeschichte lustig zu finden, sollte man zumindest eine vage Ahnung haben, wer Eisenhower, Breschnew und Mao-Tse Tung waren.

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Pascal Paukner aus dem Ressort Digital empfiehlt die DVD

"King of Devil's Island"

Worum geht's? Skandinavien im Winter des Jahres 1915. Auf der Gefängnisinsel Bastøy betreibt der norwegische Staat eine gefürchtete Besserungsanstalt für jugendliche Kriminelle. Zwangsarbeit und Züchtigung soll die Gefangenen zu gesetzestreuen Bürgern machen. Besonders drastisch bekommt der verurteilte Mörder Erling (Benjamin Helstad) das Regime zu spüren. Seinen rebellischen Geist versuchen die Aufseher mit brutaler Gewalt zu brechen. Als ein Jugendlicher sich das Leben nimmt, beginnen die Gefangenen, die Machtverhältnisse auf der Insel in Frage zu stellen.

Wer freut sich darüber? King of Devil's Island ist ein schonungslos aufklärerischer Film, der zugleich ohne jegliches Pathos auskommt. Für den Familienabend während der Festtage ist der in diesem Jahr auf Deutsch erschienene Film deshalb eher nichts. Wer aber realitätsnahe Dramen mag, erlebt packende 120 Minuten.

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Paul Katzenberger aus dem Ressort Kultur und Medien empfiehlt das Buch

"Die Zone" von Geoff Dyer

Worum geht's? Das Leben als Traum - das war in Andrej Tarkowskis Schaffen als Filmemacher ein beständig wiederkehrendes Thema. Schon in seinem ersten Spielfilm "Iwans Kindheit", mit dem er 1962 in Venedig den Goldenen Löwen gewann, flocht er gegen alle Widerstände der sowjetischen Kulturbürokraktie Traumsequenzen ein, um Stimmungen zu evozieren. Die Entwicklung der Handlung war ihm weniger wichtig und das macht seine Filme sperrig. An Tarkowskis Klassiker "Stalker" haben sich jede Menge Filmwissenschaftler und Philosophen die Zähne ausgebissen, um die Bedeutung der darin dargestellten "Zone" zu ergründen. Sie ist wie gemacht für philosophische Überfrachtung, denn sie beschreibt einen Raum außerhalb der Zivilisation, der rätselhaft ist, in dem angeblich Wünsche in Erfüllung gehen - für Metaphysiker ein gefundenes Fressen. Doch nun hat der britische Schriftsteller Geoff Dyer ein Buch vorgelegt, dass sich zur Abwechslung mal in frischer und frecher Weise der "Zone" nähert. Dyer macht das denkbar simpel, indem er Szene für Szene des Filmes durchgeht und sie abgleicht mit den unzähligen Assoziationen, die ihm sein enormer filmhistorischer Fundus zuträgt. Seine Erklärungen sind oft prosaisch - da geht es um kühles Bier oder Jugenderinnerungen - doch trotzdem einleuchtend und mit viel Augenzwinkern aufgeschrieben.

Wer freut sich darüber?: Leute, die schon immer wissen wollten, was Michelangelo Antonioni mit Andrej Tarkowski zu tun hat. Anders ausgedrückt: Hier bekommt der Leser auf humorige Art und Weise ein Gefühl dafür, wie sich die großen Filmemacher des 20. Jahrhunderts gegenseitig stimuliert haben.

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Carolin Gasteiger aus dem Ressort Kultur und Medien empfiehlt die CD

"Channel Orange" von Frank Ocean

Wie klingt's? Frank Oceans "Channel Orange" wurde von vielen sehnsüchtig erwartet. Besonders, da der Rapper des kalifornischen Odd-Future-Kollektivs kurz zuvor bekannte, seine erste Liebe sei ein Mann gewesen. In fast jeder Liedzeile vermuteten Kritiker Autobiographisches. Davon mal abgesehen: "Channel Orange" ist ein großartiges Konglomerat aus Hip-Hop, Soul und Rn'B, das keine Sekunde lang eintönig klingt. Mal groovt Ocean zu schwofigen Beats in "Super Rich Kids", mal singt er mit seiner ausdrucksstarken Stimme in "Forrest Gump" über die Männlichkeit: Aber egal, wovon Frank Ocean singt: Von ihm möchte man gern mehr hören.

Wer freut sich darüber? Alle, die ein Ohr für souligen Rn'B und Hip-Hop haben. Und endlich wissen möchten, was SZ-Autor Jan Kedves meint, wenn er Oceans unvergleichlichen Stil "California Neo-Noir" nennt.

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Daniel Wüllner aus dem Social Media Team empfiehlt den Comic:

"Blast: Masse" von Manu Larcenet

Worum geht's? Sich wegschießen, etwas abfeuern oder einfach von der Druckwelle mitgerissen werden - all diese Bedeutungen schwingen in dem englischen Begriff blast mit, den Manu Larcenet für den Titel seines aktuellen Comics gewählt hat. Gelang es dem französischen Zeichner in "Der alltägliche Kampf", dem Leser auf einfühlsame Weise die Poesie des Alltags näher zu bringen, so trifft er ihn in "Blast" mit der Wucht einer Explosion. Im Zentrum der Handlung steht der fettleibige Polza Mancini, der seine Ehefrau ermordet haben soll. Immer wieder weicht der Beschuldigte dem Verhör aus, versucht den Polizisten seine aufgewühlte Gefühlswelt, seine Alkoholexzesse und seine zeitweise Erleuchtung - den Blast - in Rückblicken begreifbar zu machen.

Wer freut sich darüber? Dieser Comic ist nichts für Kinder, denn "Blast: Masse" ist keine leichte Kost und fordert ungeteilte Aufmerksamkeit. Der zu Beschenkende sollte aufgeschlossen für Neues sein, dann wird er von Larcenet gebührend belohnt - mit dem ungeschönten Einblick in die perfide menschliche Psyche (Leseprobe hier). 

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Lena Jakat aus dem Ressort Panorama, Leben & Stil empfiehlt die DVD 

"Die Eiserne Lady"

Worum geht's? Meryl Streep hat sich an eine der umstrittensten Figuren der britischen Geschichte gewagt und es geschafft, Margaret Thatcher gleichzeitig menschlich und unmenschlich erscheinen zu lassen. Für ihre Verkörperung der früheren Premierministerin erhielt die US-Amerikanerin im Februar 2012 den Oscar als beste Hauptdarstellerin.

Wer freut sich darüber? Menschen, die immer dachten, sie würden sich nicht für Politik interessieren. Oder die glauben, Margaret Thatcher zu hassen.

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Irene Helmes aus dem Ressort Kultur und Medien empfiehlt die DVD-Box 

"Borgen - Gefährliche Seilschaften"

Worum geht's? Eine Frau wird - entgegen allen Erwartungen - Premierministerin. Es folgen Machtkämpfe, politische und sehr private Streitereien, verlorene Illusionen und für alle Beteiligten immer wieder die Frage: Wie weit soll man gehen? Harter Stoff. Und das auch noch in Kopenhagen, anstatt vor wohlbekannten Polit-Kulissen wie Washington oder London. Trotzdem, oder gerade deshalb ist die skandinavische Erfolgsserie "Gefährliche Seilschaften" großartige Unterhaltung, die sich vor der Konkurrenz aus den USA nicht verstecken muss.

Wer freut sich darüber? Jeder, der geneigt ist, sowohl Politiker als auch Journalisten und PR-Leute trotz allem für Menschen zu halten - und sich gerne von komplizierten Freund- und Feindschaften mitreißen lässt.

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Daniel Hofer aus der Fotoredaktion empfiehlt das Buch 

"Die Radsport-Mafia und ihre schmutzigen Geschäfte" von Tyler Hamilton und Daniel Coyle

Worum geht's? Wie vielen Radsport-Fans ist mir durch den Doping- und Korruptionssumpf die Lust vergangen, stundenlang im Sommer bei schönstem Wetter die Tour de France-Berichterstattung anzusehen (was ich früher tatsächlich leidenschaftlich gerne getan habe). Was jedem Beobachter insgeheim schon lange klar sein musste: Der Filz und der jahrelange organisierte Betrug waren real. In diesem Buch werden die Machenschaften genau beschrieben.

Wer freut sich darüber? Jeder (einstige) Radsport-Afficionado, der sich inzwischen einen gewissen Zynismus zugelegt hat. Denn dank diesem aufschlussreichen Insiderbericht muss man nun doch nicht ganz auf die Unterhaltung verzichten, die dieser Sport bietet. Nur ist es eben nun eine andere Art von Unterhaltung.

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Matthias Kolb, freier Korrespondent in Washington, empfiehlt die CD

"Babel" von Mumford & Sons

Wie klingt's? Das zweite Album der britischen Indie-Folk-Band ist fast so gut wie das Debüt - und die einzige passable CD, die es in Florida bei Starbucks zu kaufen gab.

Wer freut sich darüber? Jeder, der bei Autofahrten durch Amerika nicht ständig konservatives Talkradio oder schmalzigen Christenrock hören will.

© Süddeutsche.de/ihe/pak/rus
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