George Harrison zum 70. Geburtstag:Zwischen Starrummel und Gartenarbeit

George Harrison stand im Schatten von John Lennon und Paul McCartney und bekam die Etikette "stiller Beatle" aufgedrückt. Dabei stammten einige der schönsten Beatles-Songs aus Harrisons Feder und seine Witwe Olivia bezeichnete ihn als "Mann der Extreme". Am 25. Februar wäre er 70 Jahre alt geworden.

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GEORGE HARRISON

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George Harrison stand im Schatten von John Lennon und Paul McCartney und bekam die Etikette "stiller Beatle" aufgedrückt. Dabei stammten einige der schönsten Beatles-Songs aus Harrisons Feder und seine Witwe Olivia bezeichnete ihn als "Mann der Extreme". Am 25. Februar wäre er 70 Jahre alt geworden.

Der Leadgitarrist der Beatles wurde in Wavertree, einem Vorort der nordenglischen Hafenstadt Liverpool, als viertes und jüngstes Kind eines Busfahrers geboren. Mit 14 Jahren nahmen ihn John Lennon und Paul McCartney in ihre Band "The Quarrymen" auf, aus der später "The Beatles" wurden. Von Anfang an stand der jüngere Harrison im Schatten der guten Freunde John Lennon und Paul McCartney, die den Stil der Band maßgeblich bestimmen.

Das Bild zeigt George Harrison in den frühen 1960ern.

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Ab 1960 trat die Band als "The Beatles" auf. Sie spielten im Hamburger "Starclub" und der erst 17-jährige Harrison genoss den beginnenden Starrummel. Zwei Jahre später machte Schlagzeuger Ringo Starr die Fab Four komplett. Am 5. Oktober 1962 veröffentlichten sie ihre erste Single "Love Me Do" und die Beatlemania war nicht mehr zu stoppen.

Den Bandmitgliedern wurden unterschiedliche Rollen zugeschrieben: John Lennon galt als cool und unbequem, Paul McCartney war der Schwiegermutter-Liebling,  Ringo Starr der Witzbold und George Harrison eben der stille Beatle.

Das Bild zeigt John Lennon, Ringo Starr, George Harrison und Paul McCartney (von links) 1964 bei einer Theaterprobe für William Shakespeares "Ein Sommernachtstraum".

George Harrison besucht den indischen Sitar-Meister Ravi Shankar, 1972

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Doch Mitte der 1960er Jahre erkannte Harrison, dass der Ruhm nicht alles für ihn war. Seine Sinnsuche ließ ihn erst mit Drogen experimentieren und führte ihn schließlich nach Indien. Er konvertierte Mitte der 1960er Jahre zum Hindiusmus und brachte indische Elemente - wie beispielsweise das Sitar-Spiel - in die Musik der Beatles ein. Unter der Oberfläche des spirituellen Hippies blieb Harrison jedoch ein bodenständiger Typ.

Das Bild zeigt George Harrison (links) bei einem Besuch des indischen Sitar-Meisters Ravi Shankar im Jahr 1972. Shankar starb im Dezember 2012 im Alter von 92 Jahren.

Beatles

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Als Komponist kam George Harrison bei den Beatles nur selten zum Zug. Doch aus seiner Feder stammten Lieder wie "Here Comes The Sun", "While My Guitar Gently Weeps" und "Something", die zu den beliebtesten der Beatles zählen.

Ein undatiertes Bild der Beatles

GEORGE HARRISON IST TOT

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Seine erste Frau Pattie Boyd lernte Harrison bei den Dreharbeiten von "A Hard Day's Night" kennen. Das Model hatte in dem Video eine kleine Rolle ergattert. Das Paar heiratete 1966 und Paul McCartney war Trauzeuge. Die Ehe endete, als Pattie ihren Mann 1974 für seinen engen Freund Eric Clapton verließ. Die Freundschaft der Männer zerbrach daran jedoch nicht.

Vier Jahre später heiratete Harrison Olivia Arias, die als Sekretärin bei einer Plattenfirma arbeitete. Im selben Jahr wurde ihr gemeinsamer Sohn Dhani geborgen.

Das Foto zeigt George Harrison und seine Frau Olivia während eines Urlaubs in der Toskana im Jahr 2001.

FILE PHOTO OF GEORGE HARRISON WITH RON WOOD

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Nachdem er sich mit seinen Liedern gegen Paul McCartney und John Lennon nur selten durchsetzen konnte, sollte Harrison das erste Beatles-Mitglied sein, das ein Solo-Album veröffentlichte. Als sich die Band 1970 endgültig trennte, brachte Harrison schon wenig später "All things must pass" auf den Markt - ein Triple-Album, das er mit all den Liedern füllte, die er ursprünglich für die Beatles geschrieben hatte.

Den größten kommerziellen Hit seiner Solo-Karriere hatte er mit "My Sweet Lord". Die Beliebtheit des Liedes wurde auch durch einen Plagiatsvorwurf und damit verbundenen Prozess nicht geschmälert.

1971 organisierte George Harrison im Madison Square Garden mit dem "Concert for Bangladesh" das erste große Pop-Benefiz-Event dieser Art.

Außerdem produzierte Harrison Filme, wie beispielsweise "Das Leben des Brian" der Komikergruppe Monty Python. Als der Film nicht finanziert werden konnte, zahlte Harrison die Kosten aus eigener Tasche.

George Harrison (rechts) bei einem Auftritt mit dem Rolling Stone Ron Wood im in New York im Oktober 1992.

George Harrison

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Auf seinem Anwesen nahe London lebte George Harrison mit seiner Familie recht zurück gezogen und widmete sich mit großer Hingabe der Gärtnerei. Außerdem galt seine Leidenschaft der Formel 1. 

Seine Frau Olivia bezeichnete ihn nach seinem Tod als "Mann der Extreme". Er sei beides gewesen: Mal still und schweigsam, mal komisch und lebendig. "Er trennte gar nichts, er kannte da überhaupt keine Grenzen und war auch sonst sehr offen, manchmal sogar exzessiv", sagte sie über ihren Mann.

Ein Comeback der Beatles lehnte Harrison immer ab.

Das Bild zeigt George Harrison 1998.

POLICEMAN PATROLS GATE TO THE HOME OF GEORGE HARRISON

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1999 schockiert eine Nachricht die Fans: Um ein Haar hätte George Harrison ein ähnliches Schicksal wie den 1980 ermordeten John Lennon ereilt. Ein geisteskranker Einbrecher drang in sein Haus in Friar Park, unweit von London, ein und verletzte den Musiker mit einem Messer schwer. Seine Frau Olivia konnte den Täter mit einem Schürhaken außer Gefecht setzen und die Polizei alarmieren. Ihr Eingreifen rettete Harrison vermutlich das Leben.

Das Bild zeigt einen Polizisten vor dem Anwesen George Harrisons am 30. Januar 1999, kurz nachdem der Musiker von einem Eindringling niedergestochen worden war.

GEDENKEN AN GEORGE HARRISON

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1997 teilte George Harrison der Öffentlichkeit seine Krebserkrankung mit.

Am 29. November 2001 starb er in Los Angeles im Alter von 58 Jahren. Als Todesursache wurde Lungenkrebs angegeben. Seinem hinduistischen Glauben entsprechend wurde er in einem Pappsarg liegend eingeäschert.

Nach seinem Tod teilte seine Familie mit, dass er so gestorben war, wie er gelebt hatte: "Mit Vertrauen in Gott, keiner Angst vor dem Tod, mit sich selbst im Frieden und umgeben von seiner Familie und seinen Freunden." Harrison soll oft gesagt haben: "Alles kann warten, nur eines nicht: die Suche nach Gott - und sich gegenseitig zu lieben."

Das Foto zeigt Blumen, Briefe und Bilder, die Fans zum Gedenken an George Harrison bei den Abbey Road Studios in London im November 2001 niedergelegt haben.

© Süddeutsche.de /cast/pak
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