Gehört, gelesen, zitiert:Unvermeidbar

1982 schrieb der große Wirtschaftstheoretiker Milton Friedman ein Vorwort, das auch den Anhängern seines Kollegen John Maynard Keynes gefallen dürfte.

Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler und Politik-Theoretiker Milton Friedman gilt neben seinem Kollegen John Maynard Keynes als einflussreichster Ökonom des 20. Jahrhunderts. Von den Marktliberalen wird er geliebt, von den Keynesianern gehasst. Das jedoch, was er 1982 im Vorwort zu einer neuen Ausgabe seines 1962 erstmals erschienenen Buchs "Kapitalismus und Freiheit" schrieb, dürfte auch seinen erbittertsten Feinden gefallen. Praktisch hatte er natürlich die Idee des Neoliberalismus im Sinn. Aber wen interessiert schon die Praxis, wenn die Theorie gut ist:

"Nur eine Krise - sei es eine tatsächliche oder bloß eine gefühlte - führt zu echter Veränderung. Wenn eine solche Krise auftaucht, hängen die Maßnahmen, die gegen sie ergriffen werden, von den Ideen ab, die in der Luft liegen. Das ist die zentrale Funktion von uns Theoretikern: Alternativen zur herrschenden Politik zu entwickeln, sie am Leben und zugänglich zu halten, bis das politisch Unmögliche das politisch Unvermeidbare wird."

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