Gehört, gelesen, zitiert:Bären-Oscar

In Hollywood munkeln sie, Leonardo DiCaprio solle für seine Rolle in dem Western "The Revenant" einen Oscar bekommen. Und das für seinen Kampf mit einem Grizzly. Und was, bitte schön, ist mit dem Bären?

Am Donnerstag werden die Nominierungen für die Oscarverleihung am 28. Februar bekannt gegeben. Geht es nach den Branchenorakeln in Hollywood wird Leonardo DiCaprio für die beste Hauptrolle im eisigen Western "The Revenant" ins Rennen gehen. Darin spielt er einen Trapper, der eine blutige Auseinandersetzung mit einem gigantischen Grizzlybär hat. Während nun alle die Schauspielkünste des berühmten Leonardo preisen, fühlt sich einer sehr vernachlässigt: der Grizzly. Auf jezebel.com hat deshalb ein bäriger Kollege unter dem Pseudonym Bill A. Bear für seinen Artgenossen Partei ergriffen.

Der wahre Held dieser ansonsten mittelmäßigen Klamotte ist die Bärin, die für diesen Schwachsinn extra ihren Winterschlaf unterbrochen hat. Ja, die Bärin, ihr Sexisten! Die Filmemacher haben sie gebeten, diesen Typen ordentlich zu zerfetzen, und als Dank dafür wird hinterher über eine schlicht falsch verstandene Vergewaltigung durch einen Bären berichtet. Klar, als Bär bin ich vielleicht tatsächlich parteiisch. Aber Sie haben doch überhaupt keine Ahnung, wie unser Leben wirklich ist. Sie nehmen immer gleich an, Bären wären die bösen Angreifer. Mal ehrlich, auf einer Skala von eins bis zehn: Wie rassistisch sind Sie eigentlich?

© SZ vom 13.01.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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