Gegenwartsliteratur:Peter Kurzeck ist tot

Peter Kurzeck

Peter Kurzeck ist im Alter von 70 Jahren gestorben.

(Foto: dpa)

Mit Werken wie "Mein Bahnhofsviertel" wurde er bekannt, kaum ein anderer Schriftsteller brachte seine eigene Geschichte so in seine Werke ein wie Peter Kurzeck. Nun ist der Autor im Alter von 70 Jahren gestorben.

Der Schriftsteller Peter Kurzeck ist tot. Der Autor von Werken wie "Oktober und wer wir selbst sind" oder "Mein Bahnhofsviertel" starb am Montag im Alter von 70 Jahren an den Folgen mehrere Schlaganfälle, wie sein Verlag mitteilte.

Der im böhmischen Tachau geborene Kurzeck war mehrfach ausgezeichnet worden. So erhielt er unter anderem den Alfred-Döblin-Preis (1991) und den Grimmelshausen-Literaturpreis (2011). Kurzeck galt als Chronist seiner mittelhessischen Heimat, 2000 wurde er als 27. Stadtschreiber des Frankfurter Stadtteils Bergen-Enkheim geehrt.

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg war Kurzeck mit seiner Familie nach Staufenberg bei Gießen gekommen und verbrachte dort Kindheit und Jugend. 1977 zog er nach Frankfurt am Main, zwei Jahre später erschien sein erster Roman "Der Nußbaum gegenüber vom Laden, in dem du dein Brot kaufst".

"Kaum ein anderer Autor der Gegenwartsliteratur legte sich beim Erzählstoff so sehr auf die eigene Biografie fest wie Kurzeck", schreibt die Zeit. In dem Hörbuch "Ein Sommer, der bleibt" erzählte er 2008 fünf Stunden lang ohne Manuskript aus seiner Kindheit und ließ die Zuhörer so an der Entstehung seiner Literatur teilhaben.

Sein jüngstes Werk hätte noch weit umfangreicher werden sollen: Der autobiografische Romanzyklus "Das alte Jahrhundert" war auf zwölf Bände angelegt. 2011 erschien gerade mal der fünfte Band "Vorabend".

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