Gegenwartsliteratur:Du und dein Akku

Ohne Smartphone hört man die Sirenenklänge: Mit seinem Roman "Hagard" ist der Schweizer Autor Lukas Bärfuss für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Er porträtiert Menschen an der Epochenschwelle.

Von Meike Fessmann

Wer die Gegenwart fassen will, dem schlüpft sie durch die Finger. Man braucht eine List, um sie einzufangen. Je schneller sie wird, desto gelassener muss man sein. In seinem neuen Roman "Hagard" hat der Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss der beschleunigten Gegenwart eine großartige Falle gestellt. Er führt seinen Helden, einen Liegenschaftsverwalter Ende vierzig unter hohem Termindruck, an einem Märztag des Jahres 2014 auf Abwege. Aus einer Laune heraus folgt er einer Frau, die er gar nicht kennt. Er heftet sich an ihre Fersen. Sie stecken in "pflaumenblauen Ballerinas". Leicht und flink bewegen sie sich aus einem Pulk heraus, der gerade einem Zürcher Kaufhaus entströmt.

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