Philippe Soupault hat mit seinem Roman "Der Neger" eines der eigenwilligsten Bücher des französischen Surrealismus geschrieben. Doch so ganz lässt sich der 1897 bei Paris geborene, individualistische Sohn eines Arztes und Großgrundbesitzers dem Surrealismus nicht zurechnen, schon weil es darin, folgt man einigen seiner Ideologen, gar keine Romane geben darf. Als Louis Aragon und André Breton immer dogmatischer kommunistisch wurden, schlossen sie Soupault 1927 sogar feierlich aus. Sie lagen richtig. Zwar hatte Soupault mit der Entdeckung der fantastischen Bilderwelten des Comte de Lautréamonts viel für die Bewegung des Surrealismus getan, aber ihren Wortführern ordnete er sich nicht unter.
Französische Literatur:Die verriegelte Tür
"Zeit der Mörder": Die Erinnerungen Philippe Soupaults an seine Haft in Tunis im Jahr 1942.
Von Hans-Peter Kunisch
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