Frankfurter Buchmesse:Auserlesen

Frankfurter Buchmesse: München trifft München auf der Frankfurter Buchmesse: der Autor Friedrich Ani mit einigen Mitgliedern der "Bücherfresser".

München trifft München auf der Frankfurter Buchmesse: der Autor Friedrich Ani mit einigen Mitgliedern der "Bücherfresser".

(Foto: Katrin Rüger)

Die Münchner "Bücherfresser" sind beim Deutschen Jugendliteraturpreis 2015 die einzige Jurorengruppe aus Bayern

Von Barbara Hordych

Wer die vierzehn Jugendlichen am Freitagmorgen um 6.51 Uhr mit Schlafsäcken und Isomatten in den Intercity am Münchner Hauptbahnhof einsteigen sieht, denkt unwillkürlich an Klassenfahrt und Ferienfreizeit. Doch die Dreizehn- bis Neunzehnjährigen haben ein ganz anderes Ziel - die Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises 2015 auf der Frankfurter Buchmesse. Sie sind nämlich Mitglieder der "Bücherfresser", eines am Haidhauser "Buchpalast" beheimateten Leseclubs, und eine von deutschlandweit sechs Jugendjurys. Als einzige Jurorengruppe aus Bayern werden sie das von ihnen für den Preis der Jugendjury nominierte Buch in einer Performance auf der Bühne vor 1500 Zuschauern im Kongresscenter nicht vorlesen, sondern in kurzen Spielszenen "aufführen". Und natürlich auf den Sieg "ihres" Preisbuchs, das sie aus 300 Neuerscheinungen des Jahres 2014 ermittelten, hoffen. Spät am Abend werden sie dann ihre Isomatten und Schlafsäcke auf dem Boden der Kulturschänke im "Herrenhaus" bei dem Frankfurter Kinder- und Jugendbuch-Autor Jochen Till ausrollen. Der nimmt die Jugendlichen bereits seit vielen Jahren zur Messezeit in dem umgebauten Sulzbacher Gutshof auf. "Da waren sie noch gar keine Juroren", sagt Till, während sein Markenzeichen, eine blonde, aufgezwirbelte Stirnlocke à la Tim aus "Tim und Struppi", fröhlich wippt.

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