In meinem Heimatdorf waren wir als Sikhs bekannt, die Generationen meiner Familie dort reichen fast 400 Jahre zurück. Als ich nach New York kam, haben viele Fragen zu meiner Religion gestellt. Der Gründer des Sikhismus war Guru Nanak, er ist 1469 in Punjab geboren. Das gehört heute zu Indien. Er hat alles hinterfragt: etwa die Früchte eines Baumes, die für Seife verarbeitet wurden - Guru Nanak hatte aber Hunger und biss in eine Frucht, sie war süß. Heute noch, mehr als 500 Jahre später, sind die Früchte auf der Seite des Baumes, an der er gesessen hat, süß, auf der anderen Seite bitter. Ich habe Früchte davon zu Hause. Insgesamt hatte die Sikh-Religion zehn Gurus, der letzte, Guru Gobind Singh, ist 1708 gestorben. Guru besteht aus "gu", Dunkelheit, und "ru", Licht - er bringt einen von der Dunkelheit ins Licht. Unser heiliges Buch heißt Guru Granth Sahib. Es enthält Schriften von hinduistischen, muslimischen und anderen Heiligen. Unser Gotteshaus nennt sich Gurdwara, "Gurus Tür". Beten im Sikhismus ist offen, man kann es praktisch immer und überall tun, auch während man sich morgens fertig macht. Man kann auch immer in die Gurdwara gehen, selbst wenn man kein Sikh ist. Wir sehen jeden als gleichwertig an, unabhängig von seiner Kaste, Hautfarbe, seinem Glauben, der sexuellen Orientierung. Wenn wir uns alle respektieren, wie kann dann Hass entstehen? Man kann jemanden nur hassen, wenn man ihn bloß über die eigenen Vorstellungen definiert.