Fotorealistische Porträts:Die Geechteten

Nackte Wahrheiten und Augenblicke, die einfach zu schön sind: Sie werden trotzdem nicht merken, dass diese Bilder keine Fotos sind.

Julia Eder

12 Bilder

Dru tica

Quelle: SZ

1 / 12

Das geht runter wie Öl: Augenblicke, die zu schön sind, um wahr zu sein. Sie werden nicht merken, dass diese Bilder keine Fotos sind.

Punkt, Punkt, Komma, Strich - nein, so schnell sind diese Bilder nicht fertig. 70 Stunden saß Dru Blair an diesem Porträt von Tica. Auch wenn man es kaum glauben möchte: Eine Fotokamera hatte er dabei nicht in der Hand. Einen Pinsel allerdings auch selten, denn es handelt sich um ein Airbrush-Gemälde. Schicht für Schicht wird die Farbe aufgetragen, die Details werden mit Messer, Bleistift und Radiergummi herausgearbeitet, um Haare und Haut so exakt wie möglich abzubilden.

Tica/Bild: Dru Blair

Alyssa Monks

Quelle: SZ

2 / 12

Die exakte Abbildung ist auch das Ziel der Künsterlin Alyssa Monks. "Ich wurde besessen von der Form des Menschen und musste ihn so realistisch wie möglich abbilden. Ich verfolge bis heute die perfekte Illusion", sagt sie sueddeutsche.de.

Laughing Girl, Oil on Linen, 2009/Bild: Alyssa Monks

Alyssa Monks

Quelle: SZ

3 / 12

Alyssa Monks malt seit ihrem zehnten Lebensjahr. "In dem Alter fangen alle an, aber ich habe einfach nicht mehr aufgehört." Gesichter faszinieren sie besonders: "Ich möchte Ausdrücke festhalten, die nicht eindeutig sind und sich zu ändern scheinen, je länger man sie betrachtet."

Smirk, Oil on Linen, 2009/Bild: Alyssa Monks

Alyssa Monks

Quelle: SZ

4 / 12

Dass ihre Bilder mal realistisch, mal abstrakt wirken, will Alyssa Monks durch die Oberfläche erreichen: "Die Frau zerstört sich selbst, indem sie sich gegen das Glas presst." Dem Ausstellungsort Internet steht die Malerin aus Brooklyn zwiespältig gegenüber: "Das Internet hilft und verletzt uns zur gleichen Zeit." Einerseits können die Künstler ihr Werk auf ihren Homepages oder der Foto-Community flickr.com einer breiten Masse zugänglich machen. Andererseits verschwinden die Feinheiten und die Oberfläche der Bilder im Zweidimensionalen. Wir meinen: Keine Panik, sieht doch schon ganz gut aus.

Steamed, Oil on Linen, 2009/Bild: Alyssa Monks

David Kassan

Quelle: SZ

5 / 12

Das Problem mit dem Internet kennt auch der Künstler David Kassan: "Ich verstehe, warum meine Arbeiten oft mit Fotos verglichen werden, denn meistens sehen sie die Menschen als flache Reproduktion auf Papier oder im Internet, flachgedrückt auf 2-D."

Approaching Noise (In progress), Oil on Wood Panel/Bild: David Kassan

David Kassan

Quelle: SZ

6 / 12

Als Jugendlicher sperrte er sich in sein Zimmer ein und wollte herausfinden, wie man malt, bis ihm von den Terpentindämpfen schlecht wurde. Der Kunst scheint es nicht geschadet zu haben.

Heart on Hand/Bild: David Kassan

David Kassan

Quelle: SZ

7 / 12

Während des Studiums malte David Kassan Menschen ab, 13 Stunden am Tag, fünf Jahre lang. "So lernte ich zu verstehen, was ich eigentlich sehe, wenn ich jemanden male."

Head Study, oil on wood panel/Bild: David Kassan

Diego Gravinese

Quelle: SZ

8 / 12

Fotorealistische Kunst ist auch die Spezialität des argentinischen Malers Diego Gravinese aus Buenos Aires. Er malt, was er zuvor fotografiert hat: eine Kopie der Kopie der Wirklichkeit.

Cometa, 2008, Öl auf Leinen/Bild: Diego Gravinese

Diego Gravinese

Quelle: SZ

9 / 12

Dies ist kein Foto des Künstlers bei der Arbeit, sondern das Kunstwerk selbst. Es zeigt ihn zusammen mit Panda, seiner Freundin, seiner Muse, ...

X, Öl auf Leinen/Bild: Diego Gravinese

Diego Gravinese

Quelle: SZ

10 / 12

... und seinem immer wieder gemalten Motiv. Eine Sportschuh-Firma designte weiße Leder-Sneaker, auf denen Gravineses Werke verewigt sind. Auf der Ferse: ein Porträt des Künstlers mit Panda.

Fishing Panda, Öl auf Leinen/Bild: Diego Gravinese

Diego Gravinese

Quelle: SZ

11 / 12

Diego Gravinese ist nicht nur Künstler, sondern auch ein Nerd: "Computer verzaubern mich und eigentlich die ganze digitale Welt. Ich bin iPhonist. Ich habe keinen besonderen Fetisch für den Schnickschnack oder für das Design. Es ist eine Liebe zu Systemen und dass wir verstanden haben, sie kybernetisch abzubilden, wie zum Beispiel im CERN." In seinen Kunstwerken kommt das Faible für den Teilchenbeschleuniger und Apfel-Produkte nicht zur Geltung - für den Betrachter vielleicht auch besser so.

El elastico, Öl auf Leinen/Bild: Diego Gravinese

Diego Gravinese

Quelle: SZ

12 / 12

Alle Arbeiten des Argentiniers sind bei der Foto-Community flickr zu sehen - ausgestellt neben privaten Fotos aus seinem Alltag. Über diese Website hat er nicht nur die Australierin Panda kennengelernt, sondern auch eine russische Fotografin, die ihm die Vorlage zu diesem Bild geschickt hat, das ausnahmsweise nicht Panda zeigt.

Pinewood, Öl auf Leinen/Bild: Diego Gravinese

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: