Fotografie:Ich bin objektiv, du bist subjektiv

Drei große Ausstellungen feiern die Berliner Werkstatt der Photographie. Die Laienakademie brachte in den Siebzigerjahren die neuesten Entwicklungen der Fotokunst nach Deutschland.

Von Catrin Lorch

Die Schizophrenen waren in einer alten Villa am Wannsee untergebracht. Anfang der Achtziger waren "die Chroniker" eine Station, auf der niemand arbeiten wollte. "Wie ich reingekommen bin und sah die siebzig Frauen da sitzen", so erinnert sich Christa Mayer, "da hatte ich nur einen Gedanken: Jetzt kaufe ich mir eine Kamera." Damals gab es in West-Berlin aber an keiner der Hochschulen die Möglichkeit, Fotografie zu studieren. Christa Mayer fragte in einer Galerie nach Ausbildungsmöglichkeiten, man riet ihr zur Volkshochschule. Deren "Werkstatt für Photographie" hatte gerade in der Friedrichstraße direkt am Checkpoint Charlie eröffnet. "Wir bieten die einmalige Gelegenheit einer Fotoschule ohne Aufnahmeprüfung", hieß es im Vorlesungsverzeichnis, das dem "Amateur" in Aussicht stellte, "nach vier bis fünf Jahren intensiver Arbeit an der Volkshochschule den Erfahrungsschatz eines ausgebildeten Berufsfotografen zu haben".

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