Fotografie:Auf der Suche nach verlorenen Orten

Fotografie: Esser lässt seine Schwarz-Weiß-Negative auf betont altertümliche Weise in Heliogravüren-Technik drucken.

Esser lässt seine Schwarz-Weiß-Negative auf betont altertümliche Weise in Heliogravüren-Technik drucken.

(Foto: Esser)

Elger Essers Hommage an das Frankreich der Provinz. "Combray" heißt sein Band mit verwunschenen Orts- und Landschaftsbildern.

Von GOTTFRIED KNAPP

In Anlehnung an Marcel Prousts berühmten Romantitel könnte man das, was der deutsche Fotokünstler Elger Esser seit einiger Zeit treibt, "auf der Suche nach dem verlorenen Ort" nennen. Esser hat die Verbindung zur "verlorenen Zeit" und zur Vergangenheit selber hergestellt, als er den von Proust in seinem Roman für die ländliche Heimat seiner Ich-Figur erfundenen Ortsnamen "Combray" als Titel für seine in Frankreich aufgenommenen Orts- und Landschaftsbilder wählte. Mit diesem Zitat setzt Esser seine fotografischen Arbeiten höchstem Anspruch aus. Durch diese Anspielung hat er sich aber auch die Freiheit erworben, thematisch weitgehend im Ungefähren zu bleiben. Denn auch Proust gibt uns im Roman nur eine ungefähre Ahnung vom Aussehen des imaginierten Ortes Combray und seiner Umgebung.

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