Die einen setzen auf Elektroschocks, die anderen auf vom Arzt verordnete Bordellbesuche. Auf der ganzen Welt versuchen selbsternannte Wunderheiler, Menschen von ihren angeblich kranken sexuellen Neigungen zu heilen. Auch der Held dieses Films muss sich so einer Homosexuellen-Behandlung unterziehen, immerhin verzichtet sein "Heiler" auf Strom und Straßenmädchen: James (Michael Grant) kehrt nach der Therapie in einem "Conversion Camp" auf die Apfelplantage seines Vaters zurück, nebenbei trifft er sich mit der Tochter des Dorfpredigers und träumt von einer Karriere als Pianist. Seine wahren Neigungen kann er aber auf die Dauer nicht unterdrücken. Wenn in Filmen die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens thematisiert werden, spricht man von "Coming of Age", wenn Menschen sich zu ihrer Homosexualität bekennen, vom "Coming out": In diesem stimmungsvoll erzählten US-Drama kommt beides zusammen.
"Fair Haven" heißt der Film unter der Regie von Kerstin Karlhuber, zu sehen am Montagabend in der Reihe "Mongay" im Atelier-Kino.
Fair Haven, USA 2016, Regie: Kerstin Karlhuber, Mo., 21.15 Uhr, Atelier-Kino, Sonnenstraße 12, ☎ 59 19 83