Filmtipp des Tages:Unterwegs zur Unsterblichkeit

Big heißt seine Firma, und "Big Time" heißt die Dokumentation, die Kaspar Astrup Schröder über Stararchitekt Bjarke Ingels gedreht hat

Der Mann hat Visionen. Mit dicken Strich skizziert er Bauwerke, die herkömmliche Vorstellungen von Architektur mal eben in Frage stellen. Das Kraftwerk, dessen Dach zur Skipiste wird. Das Hochhaus in Manhattan, das ein um einen Park gelegter Wolkenkratzer ist. Bjarke Ingels ist ein dänischer Stararchitekt. Big heißt seine Firma, und "Big Time" heißt die Dokumentation, die Kaspar Astrup Schröder über Ingels gedreht hat, der gerade erst die 40 überschritten hat. Doch neben der Faszination, die dieser Mann und seine Ideen ausströmen, schwingt noch etwas anderes mit. Der Film gibt Ingels eine Bühne. Architektur nämlich heißt für Ingels, eine neue Welt zu bauen - drunter macht er es nicht. Ehrungen. Applaudierende Angestellte. Eltern, die noch immer staunend von der Kreativität des kleinen Bjarke berichten. Ein Arztbefund. Und Ingels spreizt sich als einer, der gegen die Vergänglichkeit seiner irdischen Hülle Unsterbliches schafft. Dann konstruiert er noch schnell sein Privatleben. Sein "Baby" ist zum Küssen schön. Hand in Hand flanieren sie durch den Park seines Hochhauses, und mit großer Geste weist der Schöpfer auf sein Werk.

Big Time, DK 2017, OmU, Regie: Kaspar Astrup Schröder, Montag, 12. Februar, 15 Uhr, Monopol am Nordbad, Schleißheimer Str. 127, 38 88 84 93

© SZ vom 12.02.2018 / chj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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