"Liebe Suzy, wann?" - "Lieber Sam, wo?" An dem Feldweg, der keinen Namen hat, verabreden sich der Pfadfinder Sam (Jared Gilman) und seine Brieffreundin Suzy (Kara Hayward), um gemeinsam auszureißen. Die 12-Jährigen wissen, dass sie füreinander bestimmt sind. Sie sind fest entschlossen, ihre junge Liebe gegen alle Widerstände durchzusetzen. So begeben sich die beiden auf ein Abenteuer, das sie durch die Wälder, Wiesen und Kornfelder einer fiktiven Insel vor Neuengland führt - und einander noch näher bringt. Plattenspieler, Fernglas und kindlicher Optimismus erleichtern die Flucht vor Suzys Eltern, dem Inselsheriff, der überengagierten Vertreterin des Jugendamts sowie dem Pfadfindertrupp. Schlussendlich wird ihnen ein heftiges Unwetter zum Verhängnis. Wes Andersons "Moonrise Kingdom" , ein charmanter Mix aus Komödie, Romanze und Drama, erzählt die ebenso irrwitzige wie berührende Geschichte einer Amour fou zwischen Kindern, die wissen, was sie wollen. Dank Pastelltönen, Puppenhaus-Ästhetik und einem ordentlicher Schuss Nostalgie erliegt der Zuseher bereits nach den ersten Minuten dieser Zeitreise in die Sechzigerjahre. Wer Sam und Suzy dabei zusehen will, wie sie Kanu fahren, Blumen pflücken und in abgelegenen Meeresbuchten tanzen, hat dazu am Dienstagabend beim Viehhof-Open-Air die Gelegenheit dazu. Hier läuft der Film im Programmkino-Zelt.
Moonrise Kingdom, USA 2012, Regie: Wes Anderson, Di., 23. Aug., 20.15 Uhr, Viehof-Kino