Filmtipp des Tages:Lieben und prügeln

Die venezolanische Hauptstadt Caracas gilt als die gefährlichste Stadt der Welt. Richtig gefährlich wird es aber erst, wenn Gefühle ins Spiel kommen: Im Drama "Caracas, eine Liebe" holt sich der alleinstehende Zahntechniker Armando (Alfredo Castro) Jungen von der Straße in seine Wohnung. Sie ziehen sich aus, er masturbiert, am Ende gibt es dafür ein paar Geldscheine. Das geht eine Zeit lang gut, bis er den deutlich jüngeren Elder (Luis Salva) kennenlernt. Der verprügelt ihn und raubt ihn dann auch noch aus. Warum sich die beiden Männer trotzdem wiedersehen und immer näher kommen, bleibt ebenso ein Rätsel wie die Frage, ob ihre Verbindung sadomasochistischer Natur ist oder mit einem lange zurückliegenden Missbrauchsfall zu tun hat. Einfache Lösungen bietet der in Venedig mit dem Goldenen Löwen prämierte Film nicht, dafür ist er genau beobachtet und mit schöner Beiläufigkeit erzählt.

Caracas, eine Liebe, Regie: Lorenzo Vigas, läuft im City, Isabella und Monopol, siehe Programm auf dieser Seite

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