Filmtipp des Tages:Der Traum vom freien Kino

"Ein Film beginnt, wenn er am Ende ist. Er beginnt in Gesprächen, im Austausch der Meinungen. Da kristallisiert sich der Traum, den wir gerade gesehen haben." Der russische Filmhistoriker Naum Kleimann kämpft seit Jahrzehnten für seinen Traum, mit Filmen die Menschen besser und freier zu machen. 25 Jahre lang leitete der heute 78-Jährige das von ihm 1989 gegründete Moskauer Filmmuseum "Musey Kino", das ein künstlerisches Zentrum der Perestroika-Bewegung war. Seitdem das Museum 2005 sein Gebäude verlor, zeigt Kleimann seine Filme beinahe täglich in wechselnden Moskauer Kinos und Museen. In ihrem Dokumentarfilm "Cinema: A Public Affair" ) erzählt die deutsch-russische Regisseurin Tatiana Brandrup Kleimanns Ringen um einen Ort des freien filmischen Gedankenaustausches als Auseinandersetzung mit der zunehmenden staatlichen Repression in Russland. Die Regisseurin ist bei der Vorführung ihres nachdenkliche Film über die gesellschaftliche Bedeutung des Kinos anwesend.

Cinema: A Public Affair, Deutschland/Russland 2015, Regie: Tatiana Brandrup, Donnerstag, 11. August, 19.30 Uhr, Werkstattkino, Frauenhoferstraße 9

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