Tagtäglich ziehen zahlreiche Menschen an anderen vorbei, ohne dass einer zum anderen Stellung nimmt. Das flüchtige Vorübergehen wird so häufig praktiziert, dass allein die begrenzte Lebenszeit nicht zulässt, eine tiefere Bedeutung dort zu suchen, wo erst mal keine ist. Anders im Film "La Femme et le TGV": Die Protagonistin (Jane Birkin) winkt jeden Morgen dem Schnellzug, der an ihrem Haus vorbeifährt. Eines Tages erhält sie einen Brief des Lokführers. Mit Fortführung der Zuschriften wird das Ritual zum Akt der sehnsüchtigen Zuneigung, bis sich die Bahnverbindung ändert - und somit auch die außergewöhnliche Verbindung zweier Menschen. Der Kurzfilm des Schweizer Regisseurs Timo von Gunten aus dem Jahr 2016 ist Teil des Programms der französischen Filmnacht im Monopol-Kino, das sechs Filme aus verschiedenen frankophonen Ländern in Originalvertonung mit deutschen Untertiteln zeigt.
Nuit du cinéma francophone; Donnerstag, 22. März, von 18 Uhr an, Monopol, Schleißheimer Straße 127.