Filmstarts der Woche:Welche Filme sich lohnen - und welche nicht

Je durchgeknallter das Milieu, desto wohler fühlt sich Ben Kingsley - wie in "Collide". Auch "Maggies Plan" in der Tradition von Woody Allen ist ein geistreiches Vergnügen.

Von den SZ-Kinokritikern

1 / 7

Collide

Projekt: 'AUTOBAHN'; Collide

Quelle: TOM TRAMBOW

Nein, Liebe ist nicht kaputt zu kriegen, sie überlebt selbst den schlimmsten Crash. Nicholas Hoult, der auf eher romantische Weise schnell & furios ist, liebt unter der Regie von Eran Creevy Felicity Jones, und gerät deshalb in eine böse Fehde zwischen zwei alten Männern, Anthony Hopkins und Ben Kingsley. Es geht um einen Laster voller Rauschgift, in den Kneipen von und auf den Autobahnen um Köln. Joachim Król tritt als Wolfgang mit einer Flinte auf und Ben Kingsley macht ziemlich klar, wie sauwohl er sich in diesem durchgeknallten Milieu fühlt.

Fritz Göttler

2 / 7

Ghostbusters

Kinostart - 'Ghostbusters'

Quelle: dpa

Die weibliche Geisterjäger-Neuauflage von Paul Feig ist eine jugendfreie und nicht besonders bemerkenswerte Komödie. Am Ende nimmt man die Erkenntnis mit, dass Mädels genauso herumblödeln dürfen, wie Jungs das in Hollywood schon immer durften. Erstaunlich daran ist leider vor allem, was für eine Jungs-Hassgemeinde sich im Netz gebildet hat wegen der vier Hauptdarstellerinnen, die die männlichen Ghostbusters beerben (lesen Sie eine ausführliche Rezension mit SZ Plus oder schauen Sie Zoom - die Kinokritik im Video an).

Tobias Kniebe

3 / 7

La Isla Mínima - Mörderland

La Isla Mínima - Mörderland

Quelle: Photographer: JulioVergne; Warner Bros Pictures España

In seinem vielfach prämierten Meisterstück atmosphärischer Beschwörung verknüpft Alberto Rodríguez Ermittlerkrimi und politisches Zeitbild. 1980 sickert das Erbe der Franco-Diktatur noch durch jede Ritze des gesellschaftlichen Gefüges, vor allem in der südspanischen Provinz, wo zwei Kommissare aus Madrid (Javier Gutiérrez, Raúl Arévalo) grässliche Morde aufklären sollen. Vergangenheitsbewältigung auf spanisch.

Rainer Gansera

4 / 7

Julieta

Julieta Pedro Almodóvar

Quelle: El Deseo - Manolo Pavón

Emma Suárez und Adriana Ugarte spielen die alte und die junge Julieta in diesem Mutter-Tochter-Thriller, der ohne echtes Verbrechen bleibt, neutral und abgründig. Pedro Almodóvar verdichtet in einem seiner besten Filme drei Kurzgeschichten von Alice Munro zur Quintessenz seines Kinos: Wiederholung und Variation der gleichen Motive verleihen Leben - ob nun neuen Menschen oder alten Beziehungen (hier lesen Sie eine ausführliche Rezension).

Philipp Stadelmaier

5 / 7

Lights Out

-

Quelle: Courtesy of Warner Bros. Picture

Das alte Monster Depression wird hier beschworen, es erscheint als Gespenst, das nur auftaucht, wenn kein Licht mehr brennt. Regisseur David F. Sandberg nutzt schön die simplen Momente des Horrors, die Dunkelheit und alles, was dort lauert: Zwei Frauen und ein Kind müssen versuchen, im Hellen zu bleiben, um einem Schrecken zu entgehen, der halb real und halb übersinnlich, aber ziemlich glaubwürdig auf sie wartet.

Doris Kuhn

6 / 7

Maggies Plan

Ethan Hawke Greta Gerwig Maggies Plan Diaphana

Quelle: Diaphana Distribution

Moderne Familienplanung: Maggie (Greta Gerwig) möchte ein Kind, ganz ohne Romantik, ein Samenspender tut es schließlich auch. Gerade hat sie einen Kandidaten gefunden, da verliebt sie sich - in den Familienvater John. Kompliziert? Nicht kompliziert genug! Drei Jahre später haben die beiden eine Tochter, aber Maggie würde John seiner Ex gern zurückgeben. Rebecca Miller hat eine New-York-Komödie in der Tradition von Woody Allen und den Screwball-Comedys geschaffen: ein spritziges, geistreiches Vergnügen.

Martina Knoben

7 / 7

Te3n

Te3n Rapid Eye Movie

Quelle: Rapid Eye Movies

Jenseits von Bollywood haben im indischen Kino Thriller Konjunktur, in denen Kinder auf mysteriöse Weise verschwinden - leider vor dem realen Hintergrund, dass es in Indien zu besonders vielen Kindesentführungen kommt. Ribhu Dasgupta inszeniert die Geschichte eines traurigen Großvaters, der den Mörder seiner Enkelin finden will, exakt nach dem Regelhandbuch der Hollywood'schen Krimikunst.

David Steinitz

© SZ vom 04.08.2016/cag
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