Filmmusik:Mit Vampir am Klavier

Filmmusik: Schrecken des Augenblicks: Der Schweinfurter Pianist Michael Wollny (links), der Percussionist Eric Schaefer und das "Norske Blåseensemble".

Schrecken des Augenblicks: Der Schweinfurter Pianist Michael Wollny (links), der Percussionist Eric Schaefer und das "Norske Blåseensemble".

(Foto: Catherina Hess)

Der Jazzpiano-Star Michael Wollny und seine Mitstreiter lassen sich vom Gruselfilmklassiker "Nosferatu" beim Finale der Wilhelm-Friedrich-Murnau-Ausstellung des Lenbachhauses zu einer wahren Symphonie des Grauens inspirieren

Von Oliver Hochkeppel

Friedrich Hollaender kommt einem manchmal noch als Musikkabarettist oder Filmmusiker ("Der blaue Engel") unter. Kaum mehr bekannt ist, dass er der beste deutsche Jazzpianist der Zwanzigerjahre war, etwa bei den Weintraub Syncopators. Schon als Berliner Steppke ging er ins Stummfilmkino um die Ecke, um sich ans Klavier zu setzen. Wie Zeitzeugen berichteten, war er in der Lage, Filme, die er das erste Mal sah, perfekt zu begleiten. Hier kann nun der zugegeben etwas bemühte Vergleich mit Michael Wollny ansetzen. Auch Wollny - der wenn nicht beste, so doch in jedem Fall erfolgreichste deutsche Jazzpianist unserer Tage - ist ein ausgesprochener Cineast und hat sich nun ans Klavier gesetzt, um zu einem Stummfilm-Klassiker zu improvisieren. Zusammen mit seinem langjährigen Weggefährten Eric Schaefer am Schlagzeug und dem Norske Blåseensemble hat er Friedrich Wilhelm Murnaus "Nosferatu" aus dem Jahr 1922 im Foyer der Bayerischen Versicherungskammer einmal wieder auf ganz neue Art dem unverdienten Vergessen entrissen.

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