Filmjubiläum:Wo "Zurück in die Zukunft" richtig lag

Willkommen, Besuch aus dem Jahr 1985! Heute kommen die Helden aus dem Film "Zurück in die Zukunft II" mit der Zeitmaschine an. Zeit für einen Faktencheck.

Von David Steinitz

Am heutigen Mittwoch um exakt 16.29 Uhr ist es so weit: Marty McFly und Dr. Emmett Brown kommen nach 30 Jahren endlich in der Zukunft an. Im Komödienklassiker "Zurück in die Zukunft II" starteten sie einst aus dem fernen Jahr 1985 in ihrem Zeitmaschinenauto. Das Ziel: Mittwoch, der 21. Oktober 2015, kurz vor halb fünf Uhr nachmittags. So hatte es der Doc in seinen selbst gebastelten Bordcomputer eingegeben.

Wie bei allen großen Science-Fiction-Werken, die von der Realität eingeholt werden ("1984", "2001"), fieberten die Fans auf dieses Datum hin - um einen knallharten Faktencheck vorzunehmen. Welche Fantasien, Dystopien, Utopien der Filmemacher sind Wirklichkeit geworden, und welche sind reine Hollywoodspinnereien geblieben?

Auf der Haben-Seite des echten Jahres 2015 ist auf jeden Fall zu verbuchen, dass eine Dose Cola unter 50 Dollar kostet. In den Multiplexen läuft auch nicht, wie im Film orakelt, "Der weiße Hai 19". Das war ein fieser Seitenhieb von Regisseur Robert Zemeckis auf seinen Kumpel Steven Spielberg. Der hatte ihm den Weg ins Filmgeschäft geebnet und produzierte auch die dreiteilige "Zurück in die Zukunft"-Reihe. Spielberg ist durch "Der weiße Hai" aber auch jener mächtige Filmgott geworden, der das moderne Blockbusterkino erfunden hat und für den Fortsetzungssalat, der derzeit tatsächlich durch die Kinosäle geistert, zumindest mitverantwortlich ist.

Was sich nicht durchgesetzt hat

Was sich bis heute leider nicht durchgesetzt hat, obwohl der Film überdeutlich auf die enormen Vorteile in der Alltagspraxis hinweist, sind die sich selbst schnürenden Turnschuhe und die sich von allein trocknende Jacke. Der Wille, weiterhin zu schnüren und zu trocknen, wäre ja durchaus vorhanden, wenn wenigstens die Hoverboards, also die fliegenden Skateboards, endlich Marktreife erreicht hätten - aber nein.

So fährt man eben weiterhin ordinär und uncool mit der S-Bahn zur Arbeit, und wenn man dann aus dem durchschnittlichen Büroturmfenster schaut, ist vor dem Fenster auch nicht der Landschaftskanal mit Prachtbildern aus aller Welt zu sehen, sondern eben doch nur München. Trotz allem möchten wir die Zeitreisenden natürlich herzlich willkommen heißen an jenem mysteriösen Ort, den wir Gegenwart nennen.

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