Filmfestspiele Cannes:Wieder drin

Cannes Film festival announcement

Festivalchef Thierry Fremaux (l.) und Festivalpräsident Pierre Lescure haben in Paris das Programm des Festival de Cannes vorgestellt.

(Foto: Ian Langsdon/dpa)

Acht Jahre lang war kein deutscher Filmemacher mehr in Cannes im Wettbewerb. Im Mai aber wird Maren Ade dabei sein.

Von Tobias Kniebe

Auf der alphabetischen Liste der Regisseure, die Festivalchef Thierry Fremaux am Donnerstagvormittag in Paris verlas, stand ganz oben der Name Maren Ade. "Ist doch schön, dass wir mit einer jungen Deutschen beginnen", sagte er, "mit Deutschland im Wettbewerb, das ist lange nicht mehr vorgekommen." So kam die 39-jährige Berlinerin mit "Toni Erdmann", ihrem dritten Spielfilm, in dem Peter Simonischek und Sandra Hüller die Hauptrollen spielen, vorab zu besonderen Ehren. Schließlich galt es, der notorischen Cannes-Frustration deutscher Filmemacher, die acht Jahre lang nicht im Kampf um die Goldene Palme dabei waren, einmal etwas Positives entgegenzusetzen. Maren Ade verspricht einen "Amoklauf aus Scherzen".

Der Rest der Teilnehmerliste im Wettbewerb des wichtigsten Filmfestivals der Welt besteht aus den sehr vertrauten Namen diverser Cannes-Lieblinge, in unvollständiger Aufzählung: Pedro Almodóvar, Andrea Arnold, Olivier Assayas, die Dardenne-Brüder, Xavier Dolan, Bruno Dumont, Nicole Garcia, Ken Loach, Park Chan-Wook, Sean Penn, Nicolas Winding Refn. Jim Jarmusch ist nicht nur mit "Paterson" im Wettbewerb dabei, sondern auch noch mit seiner Iggy-Pop-Dokumentation "Gimme Danger". Auffällig stark präsent sind diesmal die Rumänen - neben Christian Mungiu, der schon einmal die Goldene Palme abgeräumt hat, schicken sie auch noch Cristi Puiu ins Rennen. Die Filmnation Italien dagegen, zuletzt groß und erfolgreich vertreten, ist gar nicht präsent. Interessant auch die Aufwertung des Hollywood-Holländers Paul Verhoeven, der lange eher als genialer Schmuddelfilmer galt ("Showgirls"), jetzt aber mit bald achtzig Jahren noch einmal mit Isabelle Huppert auf Französisch gedreht hat ("Elle") und prompt in den erlauchten Kreis der Super-Cineasten aufgenommen wurde.

Die Eröffnung bestreitet, wie schon berichtet, wieder einmal Woody Allen, diesmal mit seinem Historienfilm "Café Society", und außerhalb des Wettbewerbs sorgen noch Shane Black ("The Nice Guys"), Jodie Foster ("Money Monster") und Steven Spielberg ("The BFG") für den eher unterhaltsamen Teil.

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