Filmfestival:"Das Fenster gegenüber" gewinnt in Karlsbad

Der Film "Das Fenster gegenüber" ("La finestra di fronte") des in Italien lebenden türkischen Regisseurs Ferzan Ozpetek hat das 38. Filmfestival im tschechischen Karlsbad gewonnen.

Die Produzenten der italienisch-britisch-türkisch-portugiesischen Koproduktion nahmen am Samstagabend in der westböhmischen Kurstadt die mit 20.000 Dollar (rund 17.300 Euro) dotierte Auszeichnung in Form eines Kristallglobus' entgegen.

US- Schauspieler Morgan Freeman ("Bruce allmächtig") erhielt einen Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Das Festival ist am Samstag zu Ende gegangen. Eine Woche lang waren rund 250 Filme aus 40 Ländern zu sehen.

Freeman mimt Nelson Mandela

Freeman (65) verriet bei der Preisverleihung, dass er in seinem nächsten Film den ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela verkörpern werde. In der Kategorie der Hochschulabsolventen erhielt der deutsche Film "Hinh Bong" von Robin von Hartenberg einen Ehrenpreis.

Als bester Dokumentarfilm wurde "Jesus, du weißt" des Österreichers Ulrich Seidl ausgezeichnet. Um den Hauptpreis hatten sich seit dem 4. Juli insgesamt 16 Filme beworben.

"Rot und Blau" für Deutschland

Deutschland war mit "Rot und Blau" von Rudolf Thome sowie der deutsch- österreichischen Koproduktion "Der gläserne Blick" von Markus Heltschl vertreten.

"Das Fenster gegenüber" erhielt vor den Augen des tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus auch den Preis für die "Beste Regie" und die "Beste weibliche Hauptrolle".

Der Film erzählt die Geschichte eines 80-jährigen Mannes, den der Zweite Weltkrieg innerlich gebrochen hat, und zweier Frauen, die unter eintönigen Ehen leiden.

Traditionsreich

Das 1946 gegründete Festival in Karlsbad, das anfangs im Wechsel mit dem Filmfestival in Moskau veranstaltet wurde, ist nach Venedig die älteste Filmschau Europas.

(sueddeutche.de/dpa)

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