Film-Fernseh-Fonds:Herrin der Fördergelder

Film-Fernseh-Fonds: Derzeit noch Regierungssprecherin: Carolin Kerschbaumer.

Derzeit noch Regierungssprecherin: Carolin Kerschbaumer.

(Foto: Bay. Staatskanzlei)

Carolin Kerschbaumer wird neue Chefin

Von Susanne Hermanski

Seit der Berlinale 2016 war es die meistgestellte Frage in der bayerischen Filmbranche: Wer tritt die Nachfolge von Klaus Schaefer, dem Chef des Film-Fernseh-Fonds Bayern (FFF) an? Wer wird zum Mann auf der Kriegskasse mit den staatlichen Fördergeldern für Film- und Fernsehproduktionen in Bayern - und für die hier ansässige Games-Industrie? Eine Frau wird den Posten in Zukunft besetzen: Sie heißt Carolin Kerschbaumer und ist aktuell stellvertretende Regierungssprecherin und Pressesprecherin der Bayerischen Staatskanzlei. In dieser Position bleibt sie, bis im November die nötigen Formalien erfolgt sind. Der bayerische Ministerrat muss Kerschbaumers Bestellung noch zustimmen, die die Aufsichtsrats-Vorsitzende, Wirtschafts- und Medienministerin Ilse Aigner, beantragen wird. Das wurde am Donnerstag bekanntgegeben.

Die Besetzung mit Kerschbaumer gilt unter Eingeweihten als betont politische Entscheidung. Lange standen andere, zum Teil prominente Namen des Business im Zentrum der Spekulationen. Kerschbaumer soll zum 1. Februar 2018 die Geschäftsführung übernehmen. Klaus Schaefer geht dann in den Ruhestand. Der Jurist war von der Gründung des FFF im Jahr 1996 an dabei. Damals war mit Hans Zehetmair noch der Kultusminister Vorsitzender des Aufsichtsrats. Schaefer war 1996 bis 2000 stellvertretender Geschäftsführer, seit 2001 ist er Geschäftsführer. Auch er kam aus der Staatskanzlei. Er leitete dort die Referate Wissenschaft und Kunst sowie später Medienpolitik und Medienrecht.

Kerschbaumer - auch sie promovierte Juristin - war dort vor ihrer Tätigkeit als Pressesprecherin Leiterin des Referats "Filmpolitik und Film- und Fernsehförderung, elektronische Spiele". Auch die Bereiche "Medienwirtschaft, Medienstandort Bayern und Verlagswesen" sowie "Rundfunkpolitik und Rundfunkrecht" hatte sie schon unter sich. Sie kommt zum FFF in einer Zeit des Wandels - digitale Medien spielen darin eine zunehmende Rolle, die Kinos kämpfen um neue Konzepte. Welche Strategien Carolin Kerschbaumer dazu einschlagen soll, wird sie frühestens im Winter erklären. Schließlich kennt sie als Regierungssprecherin die Regularien von Amtsübergaben gut.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: