Festspiele:Von Barock bis Hip-Hop

Das Carl-Orff-Fest mit jüngerem Konzept und neuen Spielorten

Von Rita Argauer, München

Zuletzt wurden die Carl-Orff-Festspiele, die unter wechselnden Verantwortlichen seit 1992 in Andechs stattfinden, von Zwist überschattet. Nachdem sie im vergangenen Jahr dann trotz neuer organisatorischer und künstlerischer Leitung um den Intendanten des Füssener Festspielhauses Florian Zwipf-Zaharia und den Komponisten und Orff-Schüler Wilfried Hiller aus organisatorischen und finanziellen Gründen ausfallen mussten, tritt das neue Team nun mit einem frischen Festival-Konzept unter dem Namen Carl-Orff-Fest an. Bei einem Pressegespräch in München stellte man die Veranstaltungen vor, die am 8. Juli und von 8. bis 12. August 2018 in Andechs und um den Ammersee herum stattfinden sollen.

Man wolle sich nicht mehr nur auf das Kloster konzentrieren, sagte Zwipf-Zaharia, sondern auch den Ziegelstadel in Dießen (Carl Orffs Anwesen), das Kloster Sankt Ottilien oder die Heilig-Kreuz-Kirche in Schondorf bespielen. Auch habe man sich davon verabschiedet, schlicht Orffs Werke in großen Inszenierungen zu zeigen, vielmehr sei ein Programm entwickelt worden, das Bezüge Orffs vom Barock bis hin zum Hip-Hop knüpft. Hiller zwirbelte Orffs verschiedene Einflüsse und Bearbeitungen hervor: Etwa die Musik Johann Sebastian Bachs im Orffschen Werk, der gleich drei Konzertabende gewidmet sind. Als Auftakt zu Orffs Geburtstag gibt es Stücke, die der Komponist für Werke von Bertolt Brecht geschrieben hat, und für Popmusik-Interessierte tun sich die Münchner Symphoniker erneut mit der Hip-Hop-Klassik-Kombo Eins Hoch 6 zusammen. Zudem wird erstmals ein Kompositionswettbewerb an das Festival angegliedert. Weitere Informationen unter www.carl-orff-fest.de.

© SZ vom 24.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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