Festival:Den Stier bei den Hörnern packen

Rosalía

Rosalía und der Gitarrist Raül Refree kultivieren ihre eigene Variante des längst revolutionierten Flamenco.

(Foto: Txema Yeste)

Bei "Cinescultura" wird in Regensburg die Vielfalt Spaniens vorgestellt

Von Andreas Glas

Es ist ein paar Jahrhunderte her, da haben die Deutschen ihre Beziehung zu Spanien in ein Sprichwort gegossen: "Das kommt mir spanisch vor." Das Sprichwort, findet Pedro Álvarez Olañeta, "sagt schon alles" darüber, dass die Spanier den Deutschen immer schon etwas fremder waren als etwa die Italiener oder die Franzosen. Stierkampf, Flamenco, Paella, Olé. Auch nach dem Ende der Franco-Diktatur sei Spanien stark "auf dieser Folkloreebene geblieben", sagt der 57-Jährige. Er will das ändern, das ist es, was ihn antreibt. Er will zeigen, dass sein Land "tiefer und interessanter" ist als das Postkartenspanien. Pedro Álvarez Olañeta ist Leiter des Regensburger Kino- und Kulturfestivals "Cinescultura", das in diesem Jahr zum zehnten Mal stattfindet. "Ratisbona habla español", Regensburg spricht spanisch, schrieb die große spanische Tageszeitung El Mundo im vergangenen Jahr über das Festival. Übertrieben ist das nicht. Von Ende April bis Ende Juni ist Regensburg wie besetzt von spanischen und lateinamerikanischen Filmemachern, Musikern, Autoren und Wissenschaftlern. Es ist das größte Festival dieser Art in Deutschland. Und es ist kein Zufall, dass es ausgerechnet in Regensburg stattfindet.

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