Festival:Charme, Show und Champagner

Bei der 48. Jazzwoche Burghausen liefern Stars wie Joss Stone und Till Brönner glattgebürstete Galas ab, spannender sind die Konzerte von Größen aus der zweiten Reihe

Von Oliver Hochkeppel, Burghausen

Nichts ist für die Ewigkeit. Die 48. Internationale Jazzwoche Burghausen, Europas ältestes und Bayerns nach wie vor wichtigstes Jazzfestival, wurde erstmals seit 36 Jahren nicht fürs Fernsehen aufgezeichnet. Dafür war sie erstmals weltweit live im Bild zu sehen. Ein Paradoxon, das sich dadurch erklärt, dass die seit eh und je mit großer Verve übertragende Hörfunkredaktion von BR Klassik sozusagen für die Kollegen vom Fernsehen in die Bresche gesprungen ist und nun auch noch Live-Streams ins Internet gestellt hat. Dass die mit Sparzwängen begründete Absage der ARD-Alpha-Gewaltigen - mit den Wiederholungen und dem großartigen Fundus an Jazzhistorie, der sich ansammelt, gibt es in Wahrheit kaum billigere Sendeminuten - trotzdem kurzsichtig und schädlich ist, passt ins Bild der aktuellen Programmstrukturen und -reformen, mit denen sich die Öffentlich-rechtlichen zunehmend selbst überflüssig machen.

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