Fernsehen:Schauspieler Rolf Zacher ist tot

Rolf Zacher

Rolf Zacher auf einem Archivbild von 2010. Nun ist der Schauspieler im Alter von 76 Jahren gestorben.

(Foto: Ursula Düren/dpa)

Wie seine Lebensgefährtin bestätigt, ist der Fernsehstar "friedlich gestorben". Er wurde 76 Jahre alt.

Rolf Zacher ist tot. Wie seine Lebensgefährtin Carola Blendermann bestätigte, ist der Schauspieler und Musiker am Samstagmorgen "friedlich gestorben". Die Verabschiedung werde im privaten Kreise stattfinden. Zacher, der 76 Jahre alt wurde, lebte seit etwa einem Jahr in einem Hamburger Pflegeheim.

Zacher hat in mehr als 200 deutschen Fernsehfilmen und Serien gespielt. Mit der Rolle des Kleinganoven Henry in "Endstation Freiheit" (1980) wurde der gebürtige Berliner einem größeren Publikum bekannt und erhielt für diesen Film zwei Jahre später den Bundesfilmpreis in Gold. 2009 wirkte Zacher in der ARD-Telenovela "Rote Rosen" mit. Zudem war er in vielen Tatorten zu sehen. Mit seiner rauen Stimme war er außerdem Synchronsprecher für Robert de Niro und Nicolas Cage. 2016 hatte Zacher seinen letzten großen TV-Auftritt: Er nahm an der RTL-Show "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" teil, verließ das Dschungelcamp aber nach wenigen Tagen mit gesundheitlichen Problemen.

Drogensucht und finanzielle Probleme

Der spätere Fernsehstar machte erst eine Konditorlehre, wurde danach Rock 'n' Roll-Tänzer und wirkte in den frühen Sechzigerjahren in seinen ersten Filmen mit. Er brillierte als Charakterdarsteller, spielte aber oft auch die Rolle des Ganoven, Zuhälters oder der Witzfigur. Auch als Musiker versuchte sich Zacher. Er schrieb Songtexte und sang selbst. Als Gast spielte er in einer Rockband und stand auf der Musical-Bühne.

Später rutschte Zacher in eine Drogensucht, mehrfach musste er deshalb ins Gefängnis. Er sei immer auch auf Abwegen gewesen, sagte Zacher in einem Interview und nannte seine Zeit im Gefängnis "furchtbar schön". Er habe geschrieben und gezeichnet und zu sich selbst gefunden im Gefängnis, "weil ich auch wusste, ich komme ja wieder raus. Ich hatte ja nichts Böses gemacht, ich war nur krank, ich war süchtig von etwas, was man nicht haben durfte."

Vor einigen Jahren machte die Bild-Zeitung seine großen finanziellen Probleme öffentlich. Zacher erklärte: Er habe sehr viel in seinem Leben verdient und es mit seinem Opa gehalten: "Das Geld muss raus!" Pleite sei er aber nie gewesen. Kurz vor seinem 75. Geburtstag meinte er: "Ich habe wunderbar gelebt." Zacher hinterlässt eine 45-jährige Tochter.

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