Favorit:Schumanns Märchen

Nein, Märchen fallen nicht vom Himmel, wachsen nicht aus der Erde. Sie sind Kunstprodukte. Auch Robert Schumanns Märchenerzählungen, op. 132, die Jörg Widmann, Tabea Zimmermann und Denes Varjon zu zauberischer Schönheit erwecken.

Von Harald Eggebrecht

Der Glaube, dass Märchen vom Himmel gefallen oder aus der Erde gewachsen seien ohne Urheber oder gar Autor, war immer eine Fiktion. Diesen Glauben ans Ursprüngliche mögen die Sammlungen von Charles Perrault im 18. oder der Brüder Grimm im 19. Jahrhundert zwar suggerieren, aber die Raffinesse solchen Erzählens bleibt unübersehbar. Was sich in der Romantik bei Clemens von Brentano, Achim von Arnim, E. T. A. Hoffmann oder später bei Oscar Wilde als Märchen ausgab, war nichts anderes als ein Erzählen des angeblich Einfachen aus gewiefter künstlerischer Absicht.

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