Gleich in Sichtweite zu McDonald's steht ein Pavillon, der dann doch Hoffnung macht, dass die Welt noch zu retten ist. Es ist das Gebäude von Slow Food. Auch eine private Organisation, aber von der guten Seite: Hergestellt und gekocht wird nur das, was lokal produziert wird. Das schmeckt man - und in Mailand sieht man es auch.
Denn das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron hat den Pavillon gebaut. Er besteht aus drei so elegant wie exakt ausgeführten offenen Holzkonstruktionen, die zusammen eine Art Dreikanthof ergeben. In der Mitte bieten sie damit einen großen geschützten Platz für Gemüse- und Kräuterbeete. Anders als in vielen anderen Pavillons wirken diese nicht wie reine Deko, sondern wie die Zutaten für das Essen, das man sich hier an kleinen Ständen holen kann.
Architekt Jacques Herzog hatte im Vorfeld die Expo scharf kritisiert. Er ist einer der vier Architekten, die den Masterplan entwarfen: Statt einer Ego-Show schwebte ihnen eine gemeinsame Weltausstellung vor, wo es keine einzelnen Länder-Pavillons mehr geben sollte. Von dieser Idee ist nichts geblieben, alle vier Masterplan-Architekten stiegen aus Protest aus der Expo aus. Was Herzog vorschwebte, zeigt er nun beim Slow Food-Pavillon. Hier, auf dem Holzrand der Beete, mit dem Duft von Thymian und Salbei in der Nase und den fernen Bergen im Blick, bekommt man dann doch das Gefühl, dass die Welt auch gut sein kann.