Exklusive Trailerpremiere von "Ludwig II.":Kurze Audienz beim Kini

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Aus deutscher Sicht ist der Historienfilm "Ludwig II." eines der großen Kinoereignisse dieses Jahres - nun liegt uns der erste Teasertrailer für die Mammutproduktion vor. Um die Neuverfilmung des Visconti-Kammerspiels wurde neun Jahre gekämpft. Sie setzt auf Prunk und Produktionswerte - und auf einen Monarchen mit geheimnisvollen Katzenaugen.

Tobias Kniebe

Was kann man sagen nach 52 Sekunden? Natürlich nichts über die Qualität eines Films. Der erste Eindruck aus dem Teasertrailer von "Ludwig II": Man spürt den großen Aufwand für eine deutsche Produktion, die siebzig Drehtage und die fast sechzehn Millionen Euro Produktionskosten.

Die Königsloge im Cuvilliés-Theater, eine goldene Kutsche vor Berglandschaft, tausend Lichter im Spiegelsaal von Herrenchiemsee, das Schloss Neuschwanstein, noch mit Baugerüst - das alles soll beeindrucken. Neun Jahre haben Marie Noëlle und Peter Sehr, die Autoren und Regisseure des Films, für ihre Version der Kini-Geschichte gekämpft - unter anderem auch mit der bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung, wegen der unverzichtbaren Drehgenehmigungen. Sie wussten, warum.

Klar wird durch die ersten Bilder auf jeden Fall, dass dieser Kini mit den Frauen nicht kann: Die siebzehnjärige Paula Beer, lieblich anzusehen als Ludwigs Cousine und Verlobte Sophie von Bayern, wird bei einem Kussversuch vom jungen Monarchen geradezu angewidert zu Boden geschleudert. Dann wirft sie Papier in ein Feuer, tränenüberströmt - Ludwigs Liebesbriefe? Und anschließend, sind das nicht zwei Männer beim höfischen Tanz?

Dann kommt auch hier das Kapitel "Wahnsinn" - und ein sehr flüchtiger Blick auf Sebastian Schipper, der den älteren Ludwig im Jahr seinen Todes spielt. Eine ungewöhliche Besetzung, über die man in dieser Millisekunde allerdings noch nichts sagen kann.

Ausführlicher wird dagegen der junge Ludwig gezeigt, gespielt vom Newcomer Sabin Tambrea, 1984 in Rumänien geboren und von der Theaterbühne des Berliner Ensembles geholt. Als Ludwig-Darsteller tritt er die Nachfolge von Stars wie Helmut Berger und O. W. Fischer an, er muss den Film tragen. Starke Ähnlichkeit mit dem echten Ludwig, ein schmales, bleiches, ungewöhnliches und sofort interssantes Gesicht, plus kalte, geheimnisvolle Katzenaugen - das macht auf jeden Fall neugierig.

Wer mehr wissen möchte, muss sich aber doch noch bis Weihnachten gedulden. Dann wird "Ludwig II." in die Kinos kommen.

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