Ethik:Testobjekt Mensch

Wohngemeinschaft für Demenzkranke

In Deutschland wird wieder intensiv über das Verhältnis von Menschenwürde und medizinischem Fortschritt gesprochen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Darf man an Dementen Medikamente testen, von denen sie selbst nicht profitieren können - oder macht man sie damit zum Objekt? Eine Debatte, die an Grundfragen rührt.

Von Kim Björn Becker

Das Medikament war entwickelt worden, um Schmerzen zu lindern. Stattdessen setzte es das Gehirn von Guillaume Molinet, 49 Jahre alt, langsam außer Funktion. Auf Kopfschmerzen folgten Schwindel, Sehstörungen, Koma. Dann kam der Tod. Dies geschah Anfang dieses Jahres im französischen Rennes. Der Fall ging um die Welt, denn es handelte sich bei dem Opfer um einen bis dahin völlig gesunden Mann, einen Familienvater mit vier Kindern, der freiwillig an einer Arzneimittelstudie teilnahm. Ob er es für die Sache tat oder fürs Geld - die Rede ist von 1900 Euro Honorar -, spielt keine Rolle. In Erinnerung bleibt nur, dass er seinen Einsatz mit dem Leben bezahlte.

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