Versuche, die Moderne zu beerdigen, hat es in den vergangenen Jahrzehnten diverse gegeben. Mit Begriffen wie "Postmoderne", "Zweite Moderne" oder "Ende der Geschichte" wurde ihre Überkommenheit behauptet. Sphären-, Netz-, Schwarm-, Emergenz- und andere naturwissenschaftliche Modelle wurden mühsam in theoretische Systembilder umkonstruiert, um das Moderne-Projekt des rationalen Fortschritts durch neue Begrifflichkeiten abzulösen. Doch 130 Jahre, nachdem der Literaturwissenschaftler Eugen Wolff im Hinterzimmer einer Kneipe den Epochenbegriff ausgeheckt hatte, ist er stärker im Gebrauch als je zuvor. Was natürlich kein Grund sein kann, das Unbehagen mit diesem aufgeladenen Wort ad acta zu legen.
Essayistik:Millionen für ein zerwühltes Bett
Warum befriedigt der Kunstbetrieb vor allem Luxusbedürfnisse? Und was passiert, wenn Kreativität zur Norm wird? Der Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich sucht nach Antworten.
Von Till Briegleb