Erzählungsband:Ungekämmte Gefühle

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Der Hund, den ein Junge in einer Geschichte geschenkt bekommt, dient seinem getrennt lebenden Vater als trojanisches Pferd der Rache. (Foto: Eric Gaillard/Reuters)

Die schottische Erzählerin A.L. Kennedy ist eine Meisterin darin, romantische Sehnsüchte am schnöden Alltag abprallen zu lassen. So auch in ihrem neuen Buch "Der letzte Schrei".

Von Ulrich Rüdenauer

Ein Rendezvous in einem Café, das Spiel der Blicke, tausenderlei Eindrücke, die durchs ruhelos arbeitende Hirn schießen, das Flirren des Anfangs oder Endes, eine Irritation, die sich in kleinen Gesten verrät: Die Verabredung eines Paares, erzählt aus der Perspektive der Frau, wird fortwährend durchkreuzt von automatisch aufpoppenden Gedanken, in denen die Hoffnung aufs Nichtalltägliche merklich in sich zusammenstürzt. "Dieser Mann" heißt die Geschichte, eine von dreizehn in A.L. Kennedys neuem Erzählungsband, der erneut von Ingo Herzke ins Deutsche gebracht wurde.

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