"Ein MordsTeam" im Kino:In der Wildnis

Omar Sy (links) in einer Szene des Kinofilms "Ein Mordsteam". (Foto: dpa)

Jungschnöselkommissar trifft auf ungenierten Banlieue-Ermittler: Omar Sy, der Publikumsliebling aus "Ziemlich beste Freunde", kommt zurück - mit dem neuen Kumpelfilm "Ein MordsTeam". Die Kripo muss einen vertrackten Fall lösen.

Von Anke Sterneborg

Eine Millionärsfrau im Müll, ermordet, an einer schmutzigen Ecke in der Pariser Banlieue. Kein leichter Fall für die Kripo, es gibt politische Einflussnahmen, aber das merkt der Jungschnöselkommissar François (Laurent Lafitte) nur langsam.

Für seinen Kollegen Ousmane, das ungenierte Banlieue-Kind, wär's eine tolle Chance für Erfolg und sozialen Aufstieg, deshalb drängt er sich François ungeniert auf, und hat dabei reichlich Gelegenheit, Despektierlichkeit zu demonstrieren - ein Schlurf-Rap auf quietschend blankem Parkett -, immerhin wird er von Omar Sy verkörpert, dem Publikumsliebling aus "Ziemlich beste Freunde".

Er kennt das Terrain, auf dem hier ermittelt wird, die Gesetze der kriminellen Familien und Banden - der weiße Kollege ist da merklich gehemmt, weil er fürchtet, es könnte ihm aus einem der scheußlichen Mietblocks eine Waschmaschine auf den Kopf fallen.

Auch die tote Frau kannte das Terrain, sie war eine Zockerin, und wie Zocker geht François seine Ermittlungen an, wie ein moderner Robinson, der sich in eine fremde Wildnis verläuft, sich schnell eine blutige Nase holt und von seinem Freitag ein wenig widerwillig, aber liebevoll in Obhut genommen wird. Woher, fragt Ousmane lapidar, sollen die Leute hier eigentlich Waschmaschinen haben?

De l'autre côté du périph, Frankreich 2012. Regie: David Charhon. Buch Remy Four, Julien War, David Charhon. Mit: Omar Sy, Laurent Lafitte, Sabrina Quazani, Lionel Abelanski. Senator. 94 Minuten

© SZ vom 28.03.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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