Echo-Verleihung in Berlin:Lena stammelt, Unheilig räumt ab - und Robbie will heim

Lesezeit: 2 min

Preisverleihung in Berlin: Lena räumte auch beim Echo ab - allerdings nicht so viele Preise wie Unheilig. Der Erfolg überraschte sie dennoch. Robbie Williams hingegen freute sich nur auf eine Sache.

Echos für die Grand-Prix-Siegerin: Sängerin Lena Mayer-Landrut hat ihrem Erfolg noch zwei der wichtigsten deutschen Musikpreise hinzugefügt. Bei der Verleihung am Donnerstagabend in Berlin wurde sie als erfolgreichste nationale Newcomerin und als beste nationale Künstlerin Rock/Pop geehrt. Die 19-Jährige war fünf Mal nominiert. Trotz aller Vorhersehbarkeit hatte Lena für ihren Sieg offenbar keine Dankesrede einstudiert. Sie stammelte, nannte den Echo etwas "tierisch Großes" und beschloß ihren Auftritt nach einer längeren Aufzählung ihrer Freunde und Förderer mit: "Ich höre jetzt auf, weil euch das langweilt."

Geehrt: Lena Mayer-Landrut der "tierisch große" Echo. (Foto: Getty Images)

Die meisten Echos erhielt allerdings nicht die junge Hannoveranerin, sondern Unheilig. Die Band, die erstmals beim Echo angetreten und gleich mit sieben Nominierungen als Favorit ins Rennen gegangen war, bekam drei Preise: in der Kategorie Rock/Alternative national und für das Album des Jahres ("Große Freiheit"). Am Mittwochabend hatte das Unheilig-Produzententeam bereits einen Echo erhalten.

Zwei Echos gab es auch für die Berliner Band Ich + Ich, die aus Adel Tawil und Annette Humpe besteht. Das Duo bekam die Trophäe als erfolgreichste Gruppe national Rock/Pop und als bester Live-Act national. Die 60-jährige Sängerin und Produzentin Humpe, die in den achtziger Jahren mit der Band Ideal bekannt wurde, wurde außerdem für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Sie habe gezeigt, dass man der deutschen Sprache "den klebrigen Beigeschmack" nehmen könne, lobte ihr Laudator und Gesangspartner Max Raabe: "ein Segen für die deutsche Popmusik".

Humpe sagte, sie wolle sich bei einer Stadt bedanken, in der sie seit 35 Jahre lebt und die sie nie mehr verlasse: "Berlin, ich danke dir". Obwohl die Musikerin nur noch ungern auf der Bühne steht und sich daher auch bei Ich + Ich zurückgezogen hatte, sang sie zusammen mit Adel Tawil, der Band Selig und Max Raabe ihren alten Ideal-Hit "Berlin".

Bester nationaler Künstler Rock/Pop wurde der Geiger David Garrett, erfolgreichste internationale Künstlerin Rock/Pop die Schottin Amy Macdonald. Als beste Gruppe international Rock/Pop wurden Take That gekürt. Robbie Williams bedankte sich mit den Worten: "Deutschland ist gut zu uns." Auf dem roten Teppich hatten sich die ehemaligen Boygroup-Stars vor der Verleihung nicht als Partylöwen präsentiert: Sie freuten sich vor allem aufs Wieder-nach-Hause gehen, sagten sie.

Sängerin Ina Müller moderierte die Drei-Stunden-Show mit schlüpfrigen Anspielungen ("Ich hoffe, das ist jetzt ihr Hausschlüssel"). Mit Kai Pflaume spielte sie einen Heiratsantrag durch und forderte einen eher zurückhaltenden Robbie Williams heraus, zu ihr aufs Podium zu springen.

In der internationalen Newcomer-Kategorie machte das britische Synthie-Pop-Duo Hurts das Rennen. Hit des Jahres wurde 14 Jahre nach dem Tod des hawaiianischen Sängers Israel Kamakawiwo'ole dessen Song "Over the Rainbow". Die Familie des Musikers bedankte sich per Videobotschaft. Der Radio-Echo ging an die Band Silbermond, die 2005 ihren ersten Echo bekommen hatte und damals als Newcomer ausgezeichnet worden war.

Live auf der Bühne standen Herbert Grönemeyer, Lena, Joy Denalane mit Max Herre, Marteria und Klaus Doldinger, Hurts, Bruno Mars, Adele, Take That und Unheilig. Moderatorin Ina Müller, selbst als erfolgreichste nationale Künstlerin nominiert, sang wie angekündigt zwischendurch eifrig mit.

© sueddeutsche.de/dapd/dpa/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: