Dostojewski-Inszenierung in Zürich:Ganz der Alte

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Dostojewski, na klar! Was auch sonst? Frank Castorfs erste Inszenierung als Ex-Volksbühnen-Intendant in Zürich verschränkt zwei Erzählungen des großen russischen Autors.

Von Egbert Tholl

Ja, Frank Castorf hat sein Haus, die Berliner Volksbühne, als Intendant verloren. Aber vielleicht ist es sogar so, dass er selbst sich über diesen Verlust am wenigsten grämen muss. Er ist als Regisseur gut im Geschäft, alle wollen was von ihm. Das Schauspielhaus Zürich zum Beispiel. Castorf hat dort in der Box der Schiffbauhalle seine erste Arbeit als Ex-Intendant herausgebracht - nicht, ohne aus dem Volksbühnen-Kosmos die Schauspielerin Kathrin Angerer mitzubringen. Was große Freude bereitet und einem die Gewissheit gibt, dass der exaltierte Volksbühnen-Sound so schnell nicht aussterben wird, zumal dieser ohnehin permanent Nachahmer findet. Wie hier zum Beispiel den Zürcher Großmimen Robert Hunger-Bühler, der alles daran setzt, castorfianischer zu agieren als jeder lang gediente Castorf-Gefolgsmann. Seine volltönende und sehr agile physische Präsenz ist beeindruckend, seine Eitelkeit auch.

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