Dokumentarfilm:Erinnerungen mit Goldrand

Cafe Nagler

Ist das noch Erinnerung - oder schon Traum? Ein Bild aus "Café Nagler".

(Foto: Salzgeber)

"Café Nagler" beginnt als Doku und wird ein Traum: Mor Kaplansky reist zurück in die Welt der jüdischen Berliner Kaffeehäuser.

Von Mirjam Uhrich

Es muss herrlich gewesen sein, damals, in den Kaffeehäusern der Goldenen Zwanzigerjahre. Stundenlang saß man an runden Marmortischchen bei einer Tasse Kaffee. Die Zeitung raschelte, auf dem Schachbrett zog der Bauer zwei Felder vor und am Flügel übte sich ein Komponist in Operetten. Später am Abend, als die Gespräche philosophischer, die Rauchschwaden dichter und das Klirren der Gläser lauter wurden, spielte er Jazz. Das Kaffeehaus war der Treffpunkt der Bohème. Egon Erwin Kisch war dort zu Hause, Kafka trank seinen Absinth und Bertolt Brecht traf sich mit Arnolt Bronnen.

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