Diskussionsreihe:Thesen am Tresen

Die Redewendung "auf Sand gebaut" verkennt, wie viel tatsächlich "aus" Sand gebaut ist. So ist Sand zum Beispiel ein wesentlicher Bestandteil von Beton oder Glas. Vielleicht ist es aber auch Günter Eichs einstige Aufforderung, Sand im Getriebe der Welt zu sein, die den Politikwissenschaftler Philipp Stürzenberger dazu inspiriert hat, seine neue Talkreihe "Diskurs auf Sand" zu nennen.

Zum Auftakt begrüßt er am kommenden Sonntag, 22. Januar, 20 Uhr, in der Favorit Bar den Münchner Soziologen Stephan Lessenich, der mit Stürzenberger nach einem einführenden Referat über sein Buch "Neben uns die Sintflut" sprechen wird. Darin wird an mehreren Beispielen vorgeführt, wie sehr der Wohlstand unserer Konsumgesellschaft auf die Ausbeutung anderer Länder und deren Bevölkerungen basiert. "Wir leben nicht über unsere Verhältnisse. Wir leben über die Verhältnisse der anderen", heißt es darin. Klimakatastrophen, die mittlerweile aber auch die reichen Länder bedrohen, sind ebenso eine Folge davon wie Flüchtlinge, die auch am Wohlstand partizipieren möchten. Nach der Zustimmung, die Stürzenberger im vergangenen Sommer für sein Podiumsgespräch mit der Europa-Visionärin Ulrike Guérot auf dem Münchner Stadtstrand erhielt, möchte er nun in der unregelmäßig gestreuten Reihe "Diskurs auf Sand" eine Alternative zu den oft sehr oberflächlichen Fernseh-Talkshows bieten. Beginn ist um 20.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

© SZ vom 19.01.2017 / diw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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