Diskussion und Musik:Jazz im Gespräch

Jason Seizers kleine Reihe im Heppel & Ettlich

Von Oliver Hochkeppel

Die vielleicht charmanteste Art, in München Jazz und zugleich etwas über Jazz zu hören, ist seit drei Jahren Jason Seizers Schwabinger "Jazz Salon" im Heppel & Ettlich. Dabei präsentiert Seizer jeweils einen dem Jazz auf irgendeine Art verbundenen Gast, im Gespräch oder in der musikalischen Zwiesprache, in jedem Fall mit viel Musik. Von diesem Donnerstag an sind gleich drei Salon-Abende hintereinander im kleinen, aber feinen Wohnzimmer-Saal angesetzt, am vierten zeigt der Hausherr Wolfgang Ettlich passend dazu erst seinen Film über die "City Of Jazz New Orleans" vor dem Hurrican Catrina und dann Vassili Silovics "Only New Orleans" zehn Jahre danach.

Nach bewährtem Muster wird zunächst der junge amerikanische Pianist Sam Hylton vorgestellt, am Ende darf der als Gast oder als Begleitmusiker bereits mehrfach eingeladene Claus Raible mit seinem Trio mitfeiern. Dazwischen gibt es eine besonders interessante Form, die sich im Lauf der Zeit ergeben hat: das Werkstattgespräch. Mit Schlagzeuger Michael Keul werden vor dem Publikum Jazzstücke erarbeitet, man bekommt also einen direkten Einblick in die Welt der Improvisation.

Diese Vermittlung der Musik und ihrer Entstehung ist genau das, was der CD-Käufer oder Konzertbesucher nicht bekommt. Wohl deswegen sind inzwischen "80 Prozent der Zuschauer des Salons Stammgäste", sagt Seizer. "Insgesamt ist da noch Luft nach oben." Was die Feierlaune ebenso wenig trübt wie das "New York Feeling" beim Besuch des Heppel & Ettlich, wie es Seizer umschreibt: Noch muss man durch die Baustelle des "Drugstore", um nach oben zu gelangen.

Jazz Salon; Donnerstag bis Sonntag, 1. bis 4. Dezember, 20 Uhr, Heppel & Ettlich, Feilitzstraße 12

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