Die Zukunft der Unterhaltung:Nicht von dieser Welt

Mit der Technologie der "Virtual Reality" sieht man Videobilder, als sei man Teil des Geschehens. Das war bisher nur ein Experiment. Jetzt gehen die Geräte in Serie. Zeit für neue Erzählformen.

Von Bernd Graff

Das kam nun doch überraschend: Gerade lagen die Zombies tot im dunklen U-Bahn-Schacht und der Betrachter geht an ihnen vorbei, da richten sich die Untoten plötzlich wieder auf. Man sieht es erst, wenn man zurückschaut. Aber dann sind sie hinter einem her, schlagen zu, man muss ihnen - körperlich - ausweichen. So heftig, dass man gegen eine Wand knallt, die nicht die des U-Bahn-Schachts ist, denn da ist gar keine, sondern die des realen Zimmers. Willkommen in einer Virtuellen Realität. Erfahrungen wie diese können jedem in den nächsten Monaten bevorstehen. Und das ist auch ein Geschäft: Es herrscht Goldgräberstimmung bei den Herstellern von Datenbrillen, mit deren Hilfe man in eine Virtuelle Realität (VR) einsteigen kann. Wie bitte? Eine Realität scheint nicht mehr genug. Die Welt will auch mal virtualisiert sein oder zumindest datenunterstützt. Facebook mischt mit, Samsung, Sony, Microsoft. Sie alle versprechen spätestens für die Jahreswende: Neue Realitäts-Erfahrungen durch Datenbrillen, Kopfdisplays, die in Welten entführen sollen, die Computer errechnet und gebaut haben. Die Verheißung: ein 360-Grad-Rundum-Echtzeit-Kino, das seine Bilder nach den Blicken des Betrachters richtet.

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