"Die Staatsräte" von Helmut Lethen:Schnee fällt in Plettenberg

Ferdinand Sauerbruch, 1928

Ferdinand Sauerbruch 1928, Chirurg

(Foto: SZ Photo)

Sauerbruch, Gründgens, Furtwängler, Schmitt: Helmut Lethen versammelt vier prominente Staatsräte im Dritten Reich. In fingierten Geistergesprächen kann ihnen der Erzähler allzu gut in Hirn und Herz schauen.

Von Jens Bisky

Der preußische Staatsrat hatte im Dritten Reich eher dekorative Funktion. Es galt den Schein aufrechtzuerhalten, der preußische Staatsgedanke, was immer das meinen mochte, lebe auch unter den neuen Machthabern fort. Nur viermal tagte das Organ ohne Kompetenzen, nach dem letzten Treffen im März 1936 wurde der Staatsrat nicht mehr einberufen. Zu ihm gehörten neben Gauleitern, SA-Leuten und SS-Führern vier bis heute berühmte Exzentriker: der Schauspieler Gustaf Gründgens, von 1937 an Generalintendant der Preußischen Staatstheater, der Staatsrechtslehrer Carl Schmitt, der Chirurg Ferdinand Sauerbruch und der Dirigent Wilhelm Furtwängler.

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