Die Oscar-Nominierungen:Goldiges aus Hollywood

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Zwar ist noch unklar, ob die Oscar-Verleihung im Februar überhaupt stattfinden wird - die Nominierungen sind aber schon mal raus.

Überschattet vom Streik der Drehbuchautoren gab am frühen Nachmittag die Oscar-Akademie die Nominierungen für ihre 80. Preisverleihung bekannt. Mit Spannung wurden die Vorschläge für die begehrte Auszeichnung erwartet:

Cate Blanchett, 2005 schon dabei, ist diesmal doppelt für den Oscar nominiert. (Foto: Foto: ap)

Cate Blanchett ("I'm not there"), Casey Affleck ("Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert") und Javier Bardem ("No Country for Old Men") haben Chancen auf einen Oscar. Bei der Bekanntgabe der Nominierungen für den wichtigsten Filmpreis der Welt am Dienstag in Hollywood wurden die drei zusammen mit mehreren Kollegen in der Kategorie beste Schauspieler in einer Nebenrolle vorgeschlagen.

Der von der Kritik hochgelobte Westernthriller "No Country for Old Men" ist außerdem als Film für einen Oscar nominiert worden, und zwar in acht Kategorien. Der lakonisch-düstere Streifen der Brüder Ethan und Joel Coen muss sich bei der Preisvergabe am 24. Februar (Ortszeit) mit vier recht unterschiedlichen Werken messen. Ebenfalls für die "Königskategorie" und ebenfalls in acht Kategorien nominiert ist das historische Drama "There Will Be Blood" von Paul Thomas Anderson. Mitbewerber sind der britische Liebesfilm "Abbitte" von Joe Wright, der Mitte Januar bereits mit einem Golden Globe gekürt worden war, und die unabhängig produzierte Komödie "Juno" über die ungewollte Schwangerschaft einer 16-Jährigen.

Als Favorit mit immerhin sieben Nominierungen geht der Justizthriller "Michael Clayton" in die 80. Verleihung der Oscars. Das Drama mit George Clooney ist unter anderem nominiert in den Kategorien Bester Film, Hauptdarsteller, Regie und Drehbuch.

Ebenfalls mehrfache, nämliche doppelte Aussicht auf einen Oscar als beste Schauspielerin hat Cate Blanchett. Sie wurde sowohl für ihre Nebenrolle als Bob Dylan in "I'm Not There" vorgeschlagen als auch für die Hauptrolle in "Elizabeth - Das Goldene Königreich". Weitere Nominierungen für ihre darstellerische Leistung holten sich unter anderem Julie Christie für "An ihrer Seite", Marion Cotillard für "La Vie en Rose" und Ellen Page für "Juno". Bei den Männern konnten unter anderem George Clooney ("Michael Clayton"), Johnny Depp ("Sweeney Todd") und Daniel Day-Lewis ("There Will Be Blood") punkten.

Der österreichische Beitrag "Die Fälscher" von Stefan Ruzowitzky geht neben vier Konkurrenten in das Oscar-Rennen um den besten fremdsprachigen Film. Der Streifen mit den Schauspielern Marie Bäumer und August Diehl wurde mit Deutschland koproduziert und unter anderem in den Babelsberger Filmstudios gedreht. Er basiert auf den Erinnerungen des Holocaust-Überlebenden Adolf Burger und erzählt die Geschichte einer Fälscher-Werkstatt der Nazis im Konzentrationslager Sachsenhausen. Daneben wurden die Filme "Beaufort" (Israel), "Katyn" (Polen), "Der Mongole" (Kasachstan) und "12" (Russland) nominiert. Produktionsländer des "Mongolen" sind auch Russland und Deutschland.

Die Preisverleihung ist für den 24. Februar in Los Angeles geplant. Wegen des Streiks ist unsicher, ob die Gala stattfinden kann.

Die über 5800 Mitglieder des Filmkunst-Verbandes belohnen mit dem Oscar die besten Einzelleistungen aus der Filmproduktion des Vorjahres. Nach Anfangs zwölf Kategorien sind es inzwischen 24 Wettbewerbssparten, darunter bester Film, Regie, weibliche und männliche Haupt- und Nebenrolle, Drehbuch, Ausstattung, Musik, Kamera und Schnitt.

1956 wurde die Kategorie "Bester ausländischer Film" eingeführt, als Reaktion auf die Dominanz amerikanischer Produktionen. Seit 2002 wird auch der beste animierte Spielfilm mit einem eigenen Oscar gewürdigt.

Ursprünglich war der Academy Award eine lokale Ehrung der jungen Filmindustrie in Hollywood. Mit Beginn des TV-Zeitalters und dem weltweiten Siegeszug der US-amerikanischen Filmindustrie wurde aus der Vergabe ein weltweit beachtetes Spektakel. Die Übertragung der Oscar-Show inklusive des Aufmarsches der Stars auf dem roten Teppich zieht rund um den Globus jährlich ein Milliardenpublikum vor die Fernseher.

Währenddessen haben Lindsay Lohan und Eddie Murphy die zweifelhafte Ehre, zu den schlechtesten Hollywood-Schauspielern des Jahres gekürt zu werden. Die beiden führen die heute bekanntgegebene Nominierungsliste für die Razzies (Goldene Himbeere), die US-Filmspottpreise, an. Eddie Murphy holte sich für seine Mehrfachrolle in der Komödie "Norbit" die Rekordzahl von fünf Nominierungen. Lohan bekam für ihre Doppelrolle in dem Psychothriller "Ich weiß, wer mich getötet hat" drei Mal den Zuschlag.

© sueddeutsche.de/dpa/rus - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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