Die vierte Documenta fand im Aufbruchsjahr 1968 statt, was die Honoratioren und Ausrichter zu spüren bekamen: Auf der Eröffnungskonferenz kippten Wolf Vostell, Jörg Immendorf und andere Künstler unter Buh-Rufen Honig und Kleingeld auf die Tische und brachten damit ihren Unmut darüber zum Ausdruck, dass aktuelle Kunstrichtungen wie Happenings und Aktionskunst nicht ausreichend auf der Ausstellung vertreten seien.
Die Documenta 4 stand vielmehr im Zeichen der Pop Art, die ihren Platz eigentlich schon auf der Documenta 3 gehabt hätte, doch der Siegeszug dieser künstlerischen Ausdrucksform war an den Ausstellungsmachern im Jahr 1964 vorbei gegangen. Doch nun dominierten führende Vertreter der Kunstrichtung wie Andy Warhol mit seiner 10-teiligen "Marilyn" und Allen Jones mit dem Triptychon "Perfect Match" die Ausstellung.
Viel Aufmerksamkeit zog das "5600 Kubikmeter Paket" von Christo und Jeanne-Claude auf sich - ein 85 Meter hohes zylindrisches, luftgefülltes Paket (im Bild). Das Kunstwerk konnte erst im vierten Anlauf aufgerichtet werden, was die "Riesenwurst", die dann schließlich stand, aber eher populärer machte. Die Documenta 4 war auch eine Plattform für die Op-Art, die Kinetische Kunst, und den Minimalismus.