Deutsche Sprache:Mit Dolchstoß und Diplomatie

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Wie steht das Deutsche in der Welt, fragt Ulrich Ammon in seiner neuen 1200-seitigen Studie. Und wie stehen die deutschen zu ihrer Sprache. Trifft das zu, dass sie sich "anwanzt" an andere Sprachen?

Von Hermann Unterstöger

Zu den längst zur Farce gewordenen, in der Praxis aber immer wieder anzutreffenden Versatzstücken der Buchrezension gehört der den Besprechungsjubel krönende Satz, dass dieses Buch auf keinem Nachtkästchen fehlen dürfe. Das hier in Rede stehende Buch, Ulrich Ammons Monografie über die Stellung des Deutschen in der Welt, darf auf allen Nachtkästchen fehlen, denn wer Bücher dieses Gewichts im Bett liest, hat tags danach Muskelkater. Das heißt, solche Bücher liest man sowieso nicht wie einen Roman. Man liest ja auch kein Lexikon, schon gar nicht im Bett. Solche Bücher umkreist man zunächst vorsichtig, dann schleicht man sich an, späht aus, wie sie aufgebaut sind, und stöbert in den Fußnoten herum, die, wenn sie gut sind, einen famosen Grund dafür liefern, dem Buch selbst unentschuldigt fernzubleiben.

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