Deutsche Gegenwartsliteratur:Worte, Wunden

Mann mit Fragezeichen

Steckt Dynamit in dem, was ich schreibe? Der Absolutismus der Kunst gilt nicht unbeschränkt.

(Foto: Alfred Schuessler)

Wenn die Kunstfreiheit auf das Persönlichkeitsrecht trifft: Alban Nikolai Herbsts Roman "Meere" gibt es seit Kurzem in der lange verbotenen Originalfassung.

Von Andreas Zielcke

Vierzehn Jahre lang war der Roman "Meere" von Alban Nikolai Herbst verboten, seit Kurzem ist er wieder erhältlich. Damals, 2003, hatte eine Frau gegen die Verbreitung geklagt, sie sah durch den Roman ihr Persönlichkeitsrecht verletzt. Nach dem gerichtlichen Verbot einigte man sich zwar darauf, dass eine vom Autor abgeänderte Fassung, die keine Rückschlüsse mehr auf sie erlaubt, publiziert werden darf. Doch erst jetzt kann, mit ihrem Einverständnis, "endlich wieder die Wuchtigkeit der Originalausgabe gelesen werden". So die Literaturagentin des Autors. Ihre Genugtuung dürften nicht wenige Leser teilen.

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