Deutsche Gegenwartsliteratur:Filou-Grundstücke

Berlin Scheunenviertel

Berlin-Mitte, Juli 1922. Hier wird Peter Holtz zum Millionär, indem er einstürzende Altbauten renoviert.

(Foto: Gade-Ullstein)

Ein Schelm, wer an das Gute glaubt: In seinem Roman "Peter Holtz. Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst" schickt Ingo Schulze einen Homunkulus des Sozialismus in den Kapitalismus.

Von Gustav Seibt

Am Ende sehen wir Peter Holtz, den Helden und Ich-Erzähler von Ingo Schulzes neuem Roman, als "ökonomischen Häftling" in Gewahrsam. Er hat Tausend-Mark-Scheine am Berliner Alexanderplatz angezündet, einen nach dem anderen. Das konnten die Zuschauer nicht lange ertragen. Mit der Einweisung in ein Heim schließt sich ein Kreis. Denn am Beginn der Erzählung war der zwölf Jahre alte Peter aus einem Kinderheim ausgerissen. Auf seiner Wanderung hatte er in einem Ausflugslokal gegessen und verweigerte nun die Bezahlung: "Warum soll mir die Gesellschaft das Geld erst aushändigen, wenn dieses Geld über kurz oder lang sowieso wieder bei ihr landet?"

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: