All das ist unbedingt Grund genug, Dennis Hoppers Fotografien immer wieder in den Blickpunkt zu rücken, aber das reicht dem unermüdlichen Taschen-Verlag natürlich nicht. Da muss es dann schon die definitive Monographie sein, die zu mehr als einem Drittel unveröffentlichtes Material enthält. So lernt man eine unglaubliche Hipster-Community an der Westküste kennen, die Anfang der sechziger Jahre die Kunst entdeckt: Andy Warhol taucht da zu seiner ersten Show in Kalifornien auf, Roy Lichtenstein, Marcel Duchamp.
Hopper immer mittendrin. Dann bricht er auf, wie Robert Frank, um Amerika am Rande der Städte und Highways zu entdecken; er fotografiert auf den Kundgebungen Martin Luther Kings genau wie auf seinen Filmsets. Aber dreimal dürfen wir raten, welches Foto er ausgewählt hat, um es handsigniert der "Art Edition" des Buches beizufügen: das "Biker Couple" natürlich. "Die Leute fragen mich, warum ich gerade zu diesem Schnappschuss immer wieder zurückkehre", sagte er. "Aber es gibt ja weiß Gott nicht viele Bilder, die bleiben werden. Bei diesem habe ich so ein Gefühl."
Foto: Taschen Verlag
DENNIS HOPPER: Photographs 1961-1967. Mit Texten von Tony Shafrazi, Walter Hopps, Jessica Hundley. Mehrsprachige Ausgabe in Deutsch, Englisch, und Französisch. Taschen Verlag, Köln u.a. 2009. 546 Seiten, 500 Euro.