Debüt:Zeit der Reife

Kraftvolles Scheitern ist aufregender als kraftloses Gelingen: In ihrem ersten Roman "Hiroshima" verliert sich die spanische Autorin Marina Perezagua in den Weiten ihres Stoffs.

Von Ralph Hammerthaler

70th anniversary of Hiroshima atomic bombing

Die Suche nach der kleinen Yoro, der Tochter von Eltern aus Hiroshima, wird der amerikanische Ex-Soldat Jim in Perezaguas Roman nicht überleben.

(Foto: Kimimasa Mayama/dpa)

Mit ihrem ersten Roman "Hiroshima" ist die vierzigjährige Spanierin Marina Perezagua kraftvoll gescheitert. Aber manchmal erweist sich kraftvolles Scheitern als aufregender als kraftloses Gelingen, durch das sich höchstens Mustergültiges zeigt, Plot, erzählerische Ökonomie, Maß und Temperatur. Perezagua lässt diese Art Balancen hinter sich und riskiert die Konsequenzen. Darum wird man das Buch selbst dann noch mögen, wenn man seine Überspanntheiten verteufelt.

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