Cannes-Finale:Persona con grata

Kirsten Dunst guckt ein wenig säuerlich, Robert De Niro gibt sich maulfaul und einen Skandal gab es auch - trotzdem gilt Cannes in diesem Jahr als voller Erfolg. Die schönsten Bilder zum Abschluss.

Ruth Schneeberger

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(Foto: dpa)

Kirsten Dunst guckt ein wenig säuerlich, Robert De Niro gibt sich maulfaul und einen Skandal gab es auch - trotzdem gilt Cannes in diesem Jahr als voller Erfolg. Die schönsten Bilder zum Abschluss. Okay. Zum Abschluss des Filmfestivals in Cannes spielen wir ein kleines Spiel: Stellen Sie sich für einen Moment vor, dies wäre Ihr Ausblick. Die vereinte Pressefotografie der Welt, feingemacht in Schlips und Kragen, tummelte sich zu Ihren Füßen. Können Sie es fühlen? Nun haben Sie also einen klitzekleinen Eindruck davon, wie sich das Spiel für die Akteure anfühlt, denen so etwas immer passiert - und eventuell haben Sie auch ein bisschen mehr Verständnis für die folgenden Bilder. Text und Bildauswahl: Ruth Schneeberger/sueddeutsche.de 

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(Foto: Getty Images)

Dass zum Beispiel Kirsten Dunst immer etwas säuerlich grinst, obwohl ihr doch gerade erst zum Abschluss der 64. Filmfestspiele in Cannes die berühmte Goldene Palme verliehen wurde, mag auf den ersten Blick so gar nicht zur Auszeichnung "beste Schauspielerin" passen - sollte es einer solchen nicht ein Leichtes sein, zumindest auf dem roten Teppich so zu tun, als hätte sie mordsmäßig Spaß? Sieht man allerdings genauer hin, ...

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(Foto: AFP)

... so muss man erkennen, dass der Film, für den sie ausgezeichnet wurde, "Melancholia" heißt, von Depression und Weltuntergang handelt und zudem aus der Regie des Dänen Lars von Trier stammt, der ebenfalls bisweilen von Depressionen heimgesucht wird und auf dem Festival Ende der Woche jene schlechte Stimmung auch spazieren führte. Nicht nur auf der Faust und für die Kameras, sondern auch gegenüber den manchmal lästigen Journalisten auf der Pressekonferenz nach der Filmpremiere, was in dem sarkastischen Satz mündete: "Okay, ich bin ein Nazi." Das Festival hatte seinen Skandal, der Regisseur wurde von allen weiteren Veranstaltungen ausgeschlossen - und seine Hauptdarstellerin nun trotzdem per Palme geehrt. Das muss nun wirklich ein guter Film sein. Gute Laune ...

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(Foto: AFP)

... lässt sich in Cannes ja eigentlich einfach darstellen, indem man geeignete oder prominente Frauen oder am besten beides in die Landschaft stellt. Das legendäre Licht an der französischen Croisette tut sein Übriges - und die ganze Welt ist neidisch auf so viel legendäre Leichtigkeit, Schönheit und Überschwang, hier dargestellt von den französischen Schauspielerinnen Ludivine Sagnier (links) und Chiara Mastroianni. Letztere ist die Tochter von Marcello Mastroianni und Catherine Deneuve, beide ihrerseits ebenfalls Legenden  - da haben es die Gäste aus Übersee nicht ganz leicht, mitzuhalten.

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(Foto: AP)

Amerikanische Schauspieler haben es in Cannes traditionell schwerer - selbst wenn es sich bei ihnen ebenfalls um Angehörige von Legenden handelt, wie hier etwa Kurt Cobains Witwe Courtney Love als verlegen-verwuscheltes Meg-Ryan-Double. Es ist trotzdem ein US-amerikanischer Film, der am Ende siegte:

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(Foto: REUTERS)

"Tree of Life", über den Sinn des Lebens, des Sterbens und der Liebe, unter der Regie von Terrence Malick, starbesetzt mit Sean Penn und Brad Pitt, erhielt die Goldene Palme als "Bester Film". Dass der Pitt seine Jolie zur Premiere mitbrachte, nährte den Eindruck, in diesem Jahr seien besonders viele Stars nach Frankreich gereist - dabei hat man mit einem privaten Paar wie diesem ...

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(Foto: dpa)

... und einem Filmpaar wie Penélope Cruz und Johnny Depp ja schon die halbe Miete. Absprachen, wer an welchen Tagen die Attraktion sein darf, wurden offenbar gezielt getroffen - einzig die Brillenfrage könnte künftig vorher noch genauer geklärt werden. Viel bessere Laune jedenfalls als alle Stars zusammen ...

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(Foto: Getty Images)

... hatte diese Lady in Red, die am Samstag zu den mit Abstand beliebtesten Motiven der Fotografen zählte - verdientermaßen:

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(Foto: dpa)

Die französische Schauspielerin und Regisseurin Maiwenn Le Besco sorgte nicht nur für die beste Show auf dem roten Teppich, sondern beeindruckte vor allem mit ihrem Film "Polisse" über eine Kinderschutz-Polizeieinheit in Paris, wofür sie den Jury-Preis erhielt.

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(Foto: Getty Images)

Große Show auch für den dänischen Regisseur Nicolas Winding Refn (rechts), der nicht nur für die beste Regie in seinem Film "Drive" ausgezeichnet, sondern dafür auch von Schauspieler Ryan Gosling (links) öffentlich und inniglich verehrt wurde.

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(Foto: REUTERS)

Ein ordentliches Bützchen durfte sich außerdem der französische Schauspieler Jean Dujardin abholen, und zwar bei seiner Frau und Kollegin Alexandra Lamy, nachdem er von der Jury zum besten Schauspieler gekürt wurde für seine Rolle als ausgemusterter Stummfilmstar in dem französischen Film "The Artist". Und noch ein Busserl:

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(Foto: dpa)

Der französische Filmproduzent Luc Besson knutscht seine Frau Virginie Silla - ganz ohne Auszeichnung, auch das ist erlaubt in Cannes. Ausgezeichnet wurden stattdessen sein Namensvetter ...

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(Foto: REUTERS)

... Luc Dardenne (rechts) und dessen Bruder Jean-Pierre (links). Das belgische Regie-Duo muss sich für seinen Film "The Kid with a Bike" den Grand Prix der Jury allerdings noch einmal teilen, ...

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(Foto: AFP)

... und zwar mit dem türkischen Regisseur Nuri Bilge Ceylan für "Once Upon a Time in Anatolia". Und auch ein deutscher Regisseur weilte freudestrahlend unter Palmen:

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(Foto: dpa)

Andreas Dresen gewann den Hauptpreis der Festival-Sektion Un Certain Regard  für sein todtrauriges Familiendrama "Halt auf freier Strecke", das den Festivalbesuchern schon zur Premiere die Tränen in die Augen getrieben hatte. Der Film zeigt eine junge Familie, die den Vater in den Krebstod begleitet. Es waren am Ende diesmal die Dramen, die die Cannes-Jury bewegten:

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(Foto: dpa)

Jury-Präsident Robert De Niro, hier umrahmt von den Jury-Mitgliedern Martina Gusman aus Argentinien (links) und Nansun Shi aus China (rechts), äußerte sich dazu, dem Vernehmen nach, zwar wortkarg, aber eindeutig. Seine Kollegin ...

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(Foto: Getty Images)

... aus der Jury, Uma Thurman, beschränkte ihre öffentliche Rolle darauf, möglichst göttinengleich über den roten Teppich zu schreiten, ...

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(Foto: AFP)

... und die übrigen taten es ihr nach (im Bild die französische Schauspielerin Melanie Laurent auf der Abschluss-Zeremonie): 

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(Foto: REUTERS)

Kaum eine Cannes-Besucherin, die diesmal nicht im bodenlangen Gewand erschien, ...

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(Foto: dpa)

... was allerdings nicht bei allen gleich gut ankam:

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(Foto: Getty Images)

Claudia Schiffer etwa wurde vorgeworfen, sie sei nun wirklich zu dünn geworden - was durchaus aber auch ein wenig an ihrer Garderobe gelegen haben mag. Der Nachwuchs ...

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(Foto: dpa)

... im Showgeschäft jedenfalls schläft nicht - auch wenn man bei diesem Bild auf die Idee kommen könnte: Die irische Schauspielerin Eve Hewson jedenfalls ließ sich von ihrem US-Kollegen Sean Penn zur Premiere ihres gemeinsamen Films "This Must Be The Place" eher tragen, als dass sie sich vorgedrängelt hätte. Aber auch so kann man die Aufmerksamkeit der stets bereiten Fotografen auf sich lenken.

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(Foto: AP)

Oder auch so: Dieses Paar blieb für die Agenturfotografen unidentifiziert, hatte sich aber mit der Robe umso mehr Mühe gegeben. Und so dreht sich ...

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(Foto: AP)

... das Filmkarrussell mehr oder weniger munter weiter, ...

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(Foto: dpa)

... bis es im nächsten Jahr wieder heißt: Bauch rein, Brust raus - dann feiert man in Cannes nämlich 65. Geburtstag. Vor und hinter den Gittern.

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